Australien — Fregatte PERTH fährt wieder zur See

Nach gut einem Jahr Werftliegezeit fährt die Fre­gat­te PERTH wieder zur See – und dies optisch deut­lich verändert. 

Im Rah­men des 2009 von der Regierung „abge­seg­neten“ Pro­jekt Sea 1448 wer­den die Fre­gat­ten der ANZAC-Klasse „neuen Ein­satzrollen in einem verän­derten Bedro­hung­sum­feld“ angepasst. Kampfw­ert­steigerun­gen haben für die seit Mitte der 1990-er Jahre beschafften Schiffe des deutschen Designs MEKO-200 ANZ schon mehrfach stattge­fun­den; so wur­den sie mit Seeziel-FK Har­poon nachgerüstet, erhiel­ten ein Minen-Mei­des­onar und neue Infrared Search & Track (IRST) Sys­teme.

Marineforum - PERTH mit neuem APAR Radar (Foto: austr. Marine)
PERTH mit neuem APAR Radar
Bildquelle: aus­tr. Marine

Das nun­mehrige Upgrade zielt vor allem auf die Schließung ein­er mit Aus­musterung älter­er Zer­stör­er der PERTH-Klasse ent­standene Fähigkeit­slücke in der Flu­gab­wehr. Dazu war für die Schiffe ein beson­ders auch für die Abwehr tief fliegen­der Seeziel-FK opti­miertes Sys­tem (Anti-Ship Mis­sile Defence Sys­tem – ASMDS) entwick­elt wor­den. ANZAC-ASMDS soll mit Flugkör­pern RIM-162 Evolved Sea Spar­row (ESSM) den Fre­gat­ten dann nicht nur Selb­stschutz gewähren, son­dern sie auch zu ein­er effek­tiv­en Ver­bands­flu­gab­wehr befähi­gen, wobei ein CEA Active Phased Array Radar (APAR) im Ver­bund mit einem neuen Gefechts­führungssys­tem die gle­ichzeit­ige Bekämp­fung von bis zu zehn Luftzie­len ermöglicht. Im August 2009 hat­te die Regierung Pro­jekt Sea 1448 „abge­seg­net“.

Im Jan­u­ar 2010 begann für die PERTH als erstes der acht Schiffe der Umbau (durch Instal­la­tion des APAR Radars mit erhe­blichen Mod­i­fizierun­gen der Auf­baut­en) in der west-aus­tralis­che Hen­der­son Werft. Seit dem März dieses Jahres wird die PERTH nun in See erprobt, soll die Funk­tions­fähigkeit der neuen Sys­teme schließlich in einem live FK-Schießen auch gegen „nicht-koop­er­a­tive“ Ziele nach­weisen. Im Juni ist dann eine „oper­a­tive Eval­u­a­tion“ geplant; danach soll die Fre­gat­te zur fahren­den Flotte zurück kehren. Allerd­ings ist die Umrüs­tung dann noch nicht endgültig abgeschlossen. Am Ende der ersten Phase ste­ht nur eine „ini­tial oper­a­tional capa­bil­i­ty“, die mit ein­er zweit­en Phase bis 2013 noch zu verbessern (enhance­ment) ist. Ver­läuft alles zur Zufrieden­heit der aus­tralis­chen Marine, sollen die anderen sieben Schiffe eben­falls umgerüstet wer­den. Bis Ende 2016 soll Pro­jekt Sea 1448 für alle acht Schiffe der ANZAC-Klasse abgeschlossen sein. 

In Koop­er­a­tion mit “Marine­Fo­rum — Zeitschrift für mar­itime Fra­gen

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