WMSL 750 wurde im März 2005 auf Kiel gelegt und am 4. August 2008 als erste Einheit des Deepwater Programms formell in Dienst gestellt. Anschließend erfolgte eine eingehende neunmonatige Erprobung des Schiffs bis zur jüngst erfolgten endgültigen Abnahme.
Das zweite Schiff der LEGEND-Klasse, USCGC WAESCHE (WMSL 751) wurde 2006 auf Kiel gelegt und soll noch in diesem Jahr ausgeliefert werden. WMSL 752 (USCGC STRATTON) wird in diesem Jahr auf Kiel gelegt. Nach dem gegenwärtigen Zeitplan soll das achte und letzte Schiff 2017 ausgeliefert werden. Alle Einheiten entstehen auf der Northrop Grumman Werft in Pascagoula, Mississippi.
BERTHOLF Bildquelle: US Navy |
Technische Probleme plagten längere Zeit das Deepwater Programm. Hiervon war auch die LEGEND-Klasse betroffen. Bereits 2004, also vor Kiellegung der BERTHOLF, warnte Coast Guard Chefingenieur Rear Adm. Erroll Brown vor Designmängeln, die zu vorzeitiger Materialermüdung führen könnten. Andere Ingenieure bestätigten, dass die Designmängel zur Wölbung der Aufbauten, zu vorzeitigen Rissen im Rumpf und in Decks sowie im schlimmsten Fall zum Versagen des Mittelträgers führen könnten. Dabei wurde allerdings betont, dass katastrophale Schäden in der Praxis nicht zu erwarten seien. Vielmehr dürften die kumulativen Schäden zu einer Verkürzung der auf 30 Jahre angesetzten Dienstspanne der Schiffe führen.
Angesichts der Dringlichkeit der Beschaffung neuer Schiffe und der Tatsache, dass die fraglichen Schäden sich erst nach Jahren manifestieren würden, beschloss die Coast Guard, trotzdem mit dem Bau der ersten beiden Einheiten unter Verwendung der existierenden Pläne fortzufahren. Gleichzeitig wurden die Schiffsbaupläne modifiziert, um die fraglichen Schwächen zu beseitigen.
Die neuen Pläne werden zum Bau der Einheiten ab WMSL 752 verwendet. Die Designänderungen wurden zum großen Teil auch bereits auf der Werft als nachträgliche Ausbesserung auf den Einheiten BERTHOLF und WAESCHE ausgeführt. Falls noch Mängel auf diesen Schiffen entdeckt werden, sollen diese während der ersten routinemäßigen Überholungszyklen der Einheiten WMSL 750 und WMSL 751 korrigiert werden.
Durch die erforderlichen Nachbesserungen fiel die BERTHOLF mit 649 Millionen Dollar Baukosten mehr als doppelt so teuer aus, wie ursprünglich veranschlagt. Künftige Einheiten sollen im Durchschnitt circa 330 Millionen Dollar kosten – eine Kostensteigerung von rund 15 Prozent gegenüber dem geplanten Stückpreis von 285 Millionen.