USA — Eine Marine aus Tausend Schiffen

Geteiltes Echo in Asien

Auch in Asien bleibt die pos­i­tive Res­o­nanz weit­ge­hend auf die eng­sten Part­ner der USA (Japan, Süd­ko­rea, Aus­tralien, Philip­pinen) beschränkt. Die Sou­veränitätsvor­be­halte sind im asi­atisch-paz­i­fis­chen Raum wesentlich stärk­er aus­geprägt als im europäis­chen Raum. Dies ist beispiel­sweise aus der neg­a­tiv­en Reak­tion Malaysias und Indone­siens im Jahr 2005 auf den amerikanis­chen Vorschlag ersichtlich, eine regionale Sicher­heitsini­tia­tive zum Schutz der Malakkas­traße zu grün­den. Bei­de Staat­en lehnen eben­falls das TSN Konzept ab. Botschafter Hasjim Djalal, poli­tis­ch­er Berater des indone­sis­chen Marinestab­schefs, erk­lärte, dass Djakar­ta in seinen Ter­ri­to­ri­al­gewässern niemals Patrouillen fremder Stre­itkräfte dulden würde.

Rival­itäten unter den asi­atis­chen Staat­en sind eben­falls stark aus­geprägt. Mit Aus­nahme von human­itären Krisen oder Naturkatas­tro­phen wäre beispiel­sweise eine Koop­er­a­tion zwis­chen den Stre­itkräften Japans und Chi­nas kaum denkbar. Das gle­iche gilt für die Staat­en des süd­chi­ne­sis­chen Meeres, deren Rival­ität um die Sprat­ley-Inseln in den let­zten Jahren bere­its mehrfach zu Schuss­wech­sel führte. 

Marineforum indischer Zerstörer beim Manöver Malabar mit der US-Navy (Foto: US-Navy)Als auf­steigende Regional­macht und neuer Sicher­heitspart­ner Amerikas zeigt allerd­ings Indi­en grund­sät­zlich­es Inter­esse an ein­er TSN-Beteili­gung. Admi­ral Mullen erk­lärte nach Gesprächen mit der indis­chen Marine­führung am 18. April, dass diese sog­ar eine beschle­u­nigte Umset­zung des Konzepts wün­sche. Ein indis­ch­er Offizier erin­nerte allerd­ings daran, dass noch keine poli­tis­che Zusage der indis­chen Regierung vor­liege. »Im Gegen­satz zu [der Pro­lif­er­a­tionssich­er- heitsini­tia­tive] PSI ist TSN mehr ein koop­er­a­tives Arrange­ment gegen nicht-staatliche Akteure wie Ter­ror­is­ten, oder für human­itäre Ein­sätze wie Tsunami­hil­fe«, erk­lärte der indis­che Mari­ne­of­fizier. »Das Konzept ist real­isier­bar, weil es nur die Ver­net­zung der ver­schiede­nen Seestre­itkräfte in ein­er gemein­samen Infor­ma­tion­s­ma­trix erfordern wird. Aber gegen­wär­tig sagen wir wed­er ja noch nein.«

Bemerkenswert­er­weise scheint die pri­vate Reed­erindus­trie min­destens so stark wie die sou­verä­nen Staat­en das Konzept aufzu­greifen. Die dänis­che Maer­sk-Reed­erei, eine der welt­größten Frachtschiff­fahrt­ge­sellschaften, ist bere­its an die US-Navy herange­treten, um eine Beteili­gung an TSN zu besprechen. Die glob­al präsen­ten Maer­sk Schiffe kön­nten einen beträchtlichen Beitrag zur Überwachung der Meere leis­ten. Grund­sät­zlich wäre eine solche Beteili­gung der Schiff­fahrtin­dus­trie im eige­nen Inter­esse, da Han­delss­chiffe ein Primärziel von Pirat­en und mar­itim agieren­den Ter­ror­is­ten sind. 

Team GlobDef

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