1904 begann auch für die schwedische Flotte die Epoche unter Wasser. Seitdem hat sie 25 Typen eingesetzt, die sich auf rund 80 Schiffe verteilen. Gegenwärtig verfügt sie über insgesamt 4 Schiffe der GOTLAND- und SÖDERMAN-Klasse, die in Karlskrona stationiert sind. Ein Mini-Uboot zu Übungs- und Ausbildungszwecken befindet sich ebenfalls im Bestand. Ein U‑Boot der SÖDERMAN-Klasse ist jeweils zur Teilnahme an der Internationalen Einsatzgruppe gemeldet. Die Schiffe der SÖDERMAN-Klasse wurden ursprünglich 1987 bzw. 1990 als VÄSTERGÖTLANDS-Klasse in Dienst gestellt. Nach ihrer Modernisierung 2003 und 2004 kehrten sie unter der neuen Klassenbezeichnung in den aktiven Dienst zurück. Die GOTLAND-Klasse geht ebenfalls auf die VÄSTERGÖTLANDS-Klasse zurück.
GOTLAND Bildquelle: Kockums |
Die GOTLAND U‑Boote sind mit zirkularem Sonar und FAS für die passive Aufklärung ausgerüstet. Durch den Einbau der Stirlingmotoren, die kein Schnorcheln zum Batterieaufladen verlangen, konnte die Tauchzeit wesentlich verlängert und die Motorgeräusche signifikant gedämpft werden. Zwischen 2005 und 2007 war das Klassenschiff GOTLAND im kalifornischen Flottenstützpunkt Point Loma stationiert und nahm an einer Reihe Flottenübungen im Pazifik teil. Hier übernahm es die Rolle des feindlichen U‑Bootes, das hauptsächlich von der amerikanischen, aber auch australischen und kanadischen Marine gejagt wurde. Während eines Manövers im Dezember 2005 kam die GOTLAND bis auf Schussweite an den amerikanischen Flugzeugträger RONALD REAGAN heran. Möglich wurde es durch den äußerst geräuschgedämpften Stirlingmotor sowie die Ausformung von Ruder und Schraube, die eine Entwicklung der Kockumswerft sind. Der Erfolg der Übung hat zu einer Vertiefung der schwedisch- amerikanischen Zusammenarbeit im marinen Bereich mit Schwerpunkt Flachwasserkriegsführung beigetragen.
Die U‑Boot-Flotte sollte eigentlich ab 2009 durch die gemeinsame nordische VIKING- Klasse grundlegend modernisiert werden. Projektstart war bereits 1994, doch finanzielle Probleme sowie Unstimmigkeiten über die operative Ausformung für so verschiedene Gewässer wie Nordatlantik und Ostsee ließen das dänisch-schwedisch-norwegische Projekt, an dem Finnland anfangs als Beobachter teilnahm, scheitern.
Gemeinsam mit Norwegen wird gegenwärtig das Projekt A26 diskutiert, um eine U‑Boot- Klasse für die nächsten Jahrzehnte zu schaffen. A26 soll auf der GOTLAND-Klasse basieren und eine Verdrängung von etwa 1.400 t und eine Besatzung zwischen 17 und 31 Mann haben. Das Konzept zielt darauf, diese U‑Boot-Klasse weitgehend unabhängig von Hafenanlagen zu machen, die Fähigkeiten zur lautlosen Fahrt weiter zu verbessern und unbemannte Mini-U-Boote bzw. Special Forces für amphibische Operationen mitzuführen. Die Konstruktionskosten werden auf etwa 150 Millionen Euro veranschlagt. Erwartet wird, dass 2009 grünes Licht gegeben wird für den Beginn der Konstruktionsphase. Ab 2012 soll eine neue Waffengeneration auf allen U‑Booten eingeführt werden.