Dieser Artikel wird mit freundlicher Genehmigung der “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen” veröffentlicht.
Von Günter Kleinert
(Fregattenkapitän Günter Kleinert ist Referent im BMVg Rü VII 3)
Durch die sich ändernden Bedingungen für unsere Sicherheits- und Verteidigungspolitik und der damit verbundenen Transformation der Bundeswehr hin zu mehr streitkräftegemeinsamen Strukturen begründet der Führungsstab der Marine insbesondere mit der KGv Basis See und den »Zielvorstellung Marine 2025+« (ZVM 2025+) seine Position im Konzert der Teilstreitkräfte und weist auf die besondere Bedeutung der Marine für die Maritime Sicherheit hin. Dabei wird das Fähigkeitsprofil der Marine als Beitrag zu streitkräftegemeinsamen und multi-nationalen Operationen betont, mit dem der Schutz der Seewege und des Seeverkehrs von den eigenen Küstengewässern über die hohe See bis zu den Küstenzonen ferner Einsatzgebiete sichergestellt werden kann.
Die ZVM 2025+, die das zukünftige Aufgabenspektrum der Marine aufzeigt und daraus die erforderlichen Fähigkeiten und Mittel ableitet, begründet die Fähigkeit zur Seeminen- und Kampfmittelabwehr sowohl bei den Eingreifkräften als auch bei den Stabilisierungskräften als unverzichtbar.
Der Auftrag des Inspekteurs der Marine (InspM) in der »Jährliche Weisung Marine 2009« vom 12. Dez. 2008 an das Center of Excellence for Confined and Shallow Waters (CoE CSW) kennzeichnet den Weg der Seeminenabwehr der Zukunft:»… folgende Aspekte der Unterwasserseekriegsführung zu untersuchen: Gegen die Bedrohung durch Seeminen und andere Kampfmittel sind neue technologische Lösungen zu analysieren und in einem modularen Ansatz in bestehende Fähigkeiten zu integrieren. Ziel ist die Erstellung der Einzelkonzeption Seeminenabwehr und Kampfmittelabwehr im maritimen Umfeld …«
Prinzip Minenjagd Bildquelle: Marineforum |
Damit wird die mittel- bis langfristige Zielsetzung klar. Die Marine hält an den Komponenten zur klassischen Seeminenabwehr auch zukünftig fest. Bei der Ausgestaltung dieser Fähigkeiten werden neue technologische Lösungen und der Einsatz von unbemannten Systemen angestrebt. Darüber hinaus wird der Bereich der klassischen Seeminenabwehr um die Kampfmittelbeseitigung im maritimen Umfeld erweitert. Das hebt insbesondere das Aufgabenspektrum der Minentaucher hervor, in dem Explosive Ordnance Disposal (EOD) und Counter Improvised Explosive Devices (CIED) in Flachwassergebieten, am Strand und zum Hafenschutz mit ihren besonderen Bedingungen betont werden.