Einsatzanforderungen /-vorbereitung
Einsatzanforderungen
Die aktuellen Einsätze – zur internationalen Konfliktverhütung und Krisenbewältigung sowie im Kampf gegen den internationalen Terrorismus – belegen: Die Umstrukturierungen der Bundeswehr führen in die richtige Richtung. Dies gilt auch für die Marine und ihre Einsatzflottillen.
Derzeit müssen folgende ständige Einsatz- und Ausbildungsverpflichtungen durch die Einsatzflottille 2 erfüllt werden:
Operation Enduring Freedom am Horn von Afrika (seit 2002: 1 Einheit durchgehend)
United Nations Interim Forces in Lebanon UNIFIL (seit 2006: 1–2 Einheiten durchgehend)
Operation Active Endeavour im Mittelmeer (zu besetzen aus den SNMGs)
Standing NATO Maritime Group 1 (seit 1964: 1 Einheit durchgehend)
Standing NATO Maritime Group 2 (seit 1988: 1 Einheit durchgehend)
Einsatzausbildungsverband (1x jährlich 3–4 Einheiten).
Diese Aufzählung verdeutlicht, dass etwa 11 bis 12 Einheiten im Jahr verbindlich eingeplant sind. Hinzu kommt, dass aufgrund von planmäßigen Instandsetzungen, Einsatz vorbereitender Ausbildung und Systemerprobungen zusätzlich Einheiten gebunden sind. Berücksichtigt man Einsatz‑, Ausbildungs- und Instandsetzungsverpflichtungen sowie die Betriebsstundenvorgaben und das angestrebte Ziel, einer Besatzung nicht mehr als 180 Abwesenheitstage im Jahr abzuverlangen, so ergibt sich eine querschnittliche Auslastung von nahezu 100 Prozent.
Ausbildung und Einsatzvorbereitung
Nach jeder planmäßigen Instandsetzung müssen die Einheiten, bevor sie der Flotte wieder zur Verfügung stehen, ein fest umrissenes Ausbildungsprogramm durchlaufen. Dessen – klassenspezifisch – standardisierte Inhalte umfassen bestimmte Phasen und erstrecken sich über insgesamt 67 Ausbildungstage. Dieses Programm dient dazu, die Besatzungen (und hier nicht zuletzt neue Angehörige) individuell mit ihrem Schiff vertraut zu machen. Dabei spielen durchaus auch ganzheitliche Aspekte (über die eigene Verwendung hinaus) eine Rolle.
Feste Elemente des Programms sind eine Individual- sowie eine Teamausbildung. Sie geben Einblicke quer durch die Last – von den Fähigkeiten der Gasten (Mannschaftsdienstgrade) bis hinauf zum Zusammenspiel des Command-Teams. Anschließend folgt eine Ausbildung in See, die mit einer Abschlussüberprüfung für die Einheit endet. Ergänzend dazu kommen eine Schadensabwehrausbildung (Stichwort: Schiffssicherung) sowie eine sechswöchige Gefechtsausbildung im Ausbildungszentrum der Royal Navy in Südengland. Erst wenn alle Punkte abgearbeitet sind und eine Abschlussprüfung erfolgreich bestanden wurde, ist das jeweilige Schiff einsatzbereit und steht wieder für internationale Vorhaben zur Verfügung.
Dieser in der Marine bereits früher verfolgte Ansatz wird mit Blick auf bevorstehende Einsätze durch zusätzliche Ausbildungsmodule ergänzt. Schwerpunkt ist die asymmetrische, terroristische Bedrohung. Weitere Übungsschwerpunkte reichen von der ABC-Abwehrfähigkeit bis zur (Eigen-) Absicherung.