Dem Inspekteur bereitet der in der Vergangenheit teilweise geübte Verzicht auf eigene Kompetenz Sorge. Dadurch drohe der Bundeswehr als Ganzes und auch innerhalb der Marine der Verlust der Fähigkeit, die Beschaffung komplexer Systeme kompetent und umfänglich begleiten zu können. Diese Fähigkeit müsse aber erhalten werden. Dies schließe neue Formen der technischen und logistischen Unterstützung durch die gewerbliche Wirtschaft ein. Er zeigte sich sicher, dass in diesem Bereich das Zusammenwirken von öffentlichem Auftraggeber und Marineschiffbau in beiderseitigem Interesse noch verbessert werden könne. So sei Ausbildungsunterstützung Teil der militärischen Auftragserfüllung und diene gleichzeitig der langfristigen Stabilisierung einer Krisenregion. Das Gleiche gelte für die Unterstützung von Rüstungsexporten durch den Aufbau besonderer bilateraler Beziehungen zwischen der Deutschen und den Empfängermarinen. Auch damit ließen sich Kooperation, Vertrauen und Stabilitätstransfer erreichen.
Insofern gewinne die Ausbildungs- und Rüstungsunterstützung eine fast dem Einsatz entsprechende Wertigkeit, sei aber innerhalb der Streitkräfte nicht Struktur bestimmend oder gar Ressourcen begründend abgebildet. Die Praxis habe hier gezeigt, dass diese Unterstützleistungen häufig zulasten der Marine gingen. Es komme hier darauf an, den als notwendig und sinnvoll erachteten Aufgaben auch Ressourcen zuzuweisen und dabei auch die Marineschiffbauindustrie angemessen in die Pflicht zu nehmen.