Der Wirkverbund des EGV mit MERZ in der Humanitären Hilfe
Insbesondere die Teilnahme am Joint-Einsatz »Humanitäre Hilfe Südostasien« vor Sumatra bewies, dass sich der EGV hervorragend zur Darstellung eines deutlichen Beitrages Deutschlands bei der Stabilisierung von Regionen mittels Bereitstellung von humanitären Hilfeleistungen eignet. Es handelt sich vornehmlich um die kurzfristige bzw. zeitlich begrenzte Bereitstellung von logistischen und medizinischen Kräften und Mitteln. MedEvac zum MERZ (Foto: V. Hartmann)Die besondere Fähigkeit des EGV für solche Einsätze ergibt sich aus der flexibel nutzbaren Kombination aus funktionsfähiger Führungs- und Fernmeldeinfrastruktur, umfassender Versorgungsmöglichkeit mit aufgabenbezogenen Artikeln, der Lufttransport- bzw. MEDEVAC-Komponente sowie der besonderen medizinischen Infrastruktur.
Diese Fähigkeiten können mobil und weltweit an allen Orten vor einer Küste unabhängig von einer an Land vorhandenen Infrastruktur zum Einsatz gebracht werden. Entsprechend der Anforderungen sind kurzfristig Schwerpunktverlagerungen möglich. So gelang es innerhalb eines Zeitansatzes von wenigen Stunden zunächst in der Bucht von Banda Aceh, Patienten aus dem Krankenhaus an Bord zu übernehmen, später 100 Seemeilen südlich Hilfsgüter mittels Helikoptern in entfernte Regionen an der Westküste Sumatras zu Hilfsorganisationen zu verbringen, um danach wieder aufnahmebereit vor Banda Aceh zu stehen.
Dabei sind die vorhandenen Mittel immer gebündelt als Gesamtpaket zu sehen und machten den EGV wesentlich flexibler als das gleichzeitig vor Sumatra liegende US-Hospitalschiff MERCY, einen 1.000 Betten- Giganten, dessen Kommandant nach einem Besuch der BERLIN feststellte:
»Lastly, I had a very interesting and good visit onboard FGS Berlin. It is a very modern ship (only 3 years old) and a capable logistics ship as well. Berlin ist smaler but in some ways a more capable version of the USN’s old AOR type CLF Ship. What impressed me most was the modularized medical suite the ship is employing. In a series of 20 FT container equivalents, stacked two high, the Germans made two operating rooms, X‑RAY facilities, dental treatment rooms, and other ancillary medical spaces. These containers compliment the already advanced ICU type hospital that is permanently part of the ship. sing this type of modular equipment may have applications for use in the USN and may warrant further investigation« (CTG 73.1 SITREP and Intentions for 22 FEB 2005).