Deutschland — Die Operation Atalanta — Deutsche Einheiten unter EU-Führung am Horn von Afrika

 — Die Kom­man­dostruk­tur
 — Die Operationsarten

Die Kom­man­dostruk­tur
Die EU NAVFOR Oper­a­tion Ata­lan­ta ste­ht unter Führung des COM EUFOR Ata­lan­ta, RAdm (RN) Philipp Jones. Der Oper­a­tions­plan hat keinen End-State for­muliert, son­dern ein End-Date bes­timmt, welch­es ein Jahr nach Ini­tial Oper­at­ing Capa­bil­i­ty (IOC) liegt. Admi­ral Jones führt aus dem Oper­a­tions Head­quar­ter (OHQ) in North­wood, wo ihm ein inter­na­tionaler Stab von 95 Offizieren, Unterof­fizieren und zivilen Mitar­beit­ern zur Ver­fü­gung ste­ht. Dem OHQ nach­ge­ord­net ist das Force Head­quar­ter (FHQ) an Bord der griechis­chen Fre­gat­te PSARA. COM EU NAVFOR Ata­lan­ta ist der griechis­che Com­modore Anto­nius Papaioan­nio, der Stab seines FHQ »afloat« ist 18 Sol­dat­en stark. Der Force Com­man­der wird nach 4 Monat­en wech­seln. Von den Hel­lenen wech­selt das Kom­man­do im April an einen spanis­chen Kom­man­deur, dem fol­gt im August ein Nieder­län­der. Dem FHQ unter­ste­hen die seege­hen­den Ein­heit­en der Oper­a­tion eben­so wie der in Dji­bouti sta­tion­ierte spanis­che Seefer­naufk­lär­er (Mar­itime Patrol Air­craft – MPA) und die eben­falls dort aufgestellte FHQ Sup­port Area (SA).

Nationale Führungsver­ant­wor­tung für die Ein­heit­en im Ata­lan­ta-Ein­satz sowie für den Anteil der deutschen Sol­dat­en in OHQ (6) und FHQ (2) hat der Befehlshaber des Ein­satzführungskom­man­dos der Bun­deswehr in Pots­dam, Gen­er­alleut­nant K.H.Viereck.

Die Oper­a­tionsarten
Der Oper­a­tions­plan sieht 3 grund­sät­zliche Oper­a­tionsarten vor: 

  • Base­line Ops
  • Focussed Ops und
  • Escort Ops

Escort Oper­a­tions sind die im Zusam­men­hang mit den Schif­f­en des Wel­ternährung­spro­grammes (WEP) bevorzugte Vari­ante. Dabei wer­den meist ein bis vier Han­delss­chiffe mit Hil­f­s­gütern durch ein Kriegss­chiff unmit­tel­bar esko­rtiert. Als Vari­ante kön­nen zusät­zlich soge­nan­nte Ves­sel Pro­tec­tion Detach­ments (VPD) auf Anforderung des Mas­ters auf den zu schützen­den Ein­heit­en eingeschifft wer­den. Schiffe des WEP befahren 2 bis 3 Mal pro Monat die Streck­en Mom­basa – Mogadis­chu (3 bis 5 Tage) oder Dji­bouti – Bossas­soo (2 bis 3 Tage). In Einzelfällen find­en solche Tran­sits auch durch das gesamte Oper­a­tions­ge­bi­et von Dji­bouti nach Mom­basa (8 bis 10 Tage) statt. 

Base­line Ops führen Ein­heit­en im Rah­men ihres Tran­sits ins Ein­satzge­bi­et bzw. im Rah­men der Patrouille in einem bes­timmten Seege­bi­et durch. Die Ein­heit­en wirken durch ihre bloße Anwe­sen­heit abschreck­end auf Pirat­en – und beruhi­gend auf die das Seege­bi­et passieren­den Han­delss­chiffe. Im Rah­men ein­er solchen Base­line Oper­a­tion eilte Fre­gat­te KARLSRUHE am 25. Dezem­ber 2008 dem ägyp­tis­chen MV WADIALARAB zu Hil­fe, ent­waffnete die Angreifer und leis­tete medi­zinis­che Hil­fe für ein angeschossenes Besatzungsmit­glied des Handelsschiffes. 

Gele­gentlich wer­den Ata­lan­ta-Kriegss­chiffe auch zu Focussed Ops einge­set­zt. Hier wer­den sie gezielt auf ein Fahrzeug oder ein Gebi­et ange­set­zt. Beispiel­sweise hat­te Fre­gat­te KARLSRUHE im Rah­men ein­er solchen Oper­a­tion den Auf­trag, die ver­schwun­dene und tage­lang als mut­maßlich­es Piraten­mut­ter­schiff geführte MV ARENA aufzuk­lären. Nach 6 Stun­den nächtlich­er Beschat­tung stellte sich jedoch nach Tage­san­bruch am 9. Jan­u­ar 2009 her­aus, dass dieses Fahrzeug mit 9 jemeni­tis­chen Sol­dat­en an Bord selb­st einen Escort-Auf­trag hatte. 

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