Deutschland — Deutsche Schnellboote im Auftrag der UNO vor der Küste des Libanons

Aus­rüs­tung der Schnell­boote
Im Vor­feld in deutschen Medi­en geäußerte Befürch­tun­gen, Schnell­boote der Klasse 143A seien für einen Ein­satz im Mit­telmeer nicht geeignet, wur­den zum wieder­holten Mal wider­legt. Zwar kam es im Ein­satzge­bi­et zu tech­nis­chen Aus­fällen, diese waren jedoch auf die inten­sive Nutzung der Boote zurück­zuführen und lagen auch im Ver­gle­ich mit Ein­heit­en ander­er Natio­nen im nor­malen Bere­ich. Bewährt hat sich dage­gen ein­mal mehr das Konzept der Sys­te­mu­nter­stützungs­grup­pen für deutsche Bootsver­bände. Tech­nis­che Anla­gen an Bord zeigten sich der Belas­tung gewach­sen. Die Küh­lka­paz­ität der Antriebs- und E‑Dieselmotoren hat sich als aus­re­ichend erwiesen. Mit­tels des Frischwasser­erzeugers kann auch auf lan­gen Ein­satz­fahrten unter belas­ten­den kli­ma­tis­chen Bedin­gun­gen die Trink- und Brauch­wasserver­sorgung sichergestellt wer­den. Eben­so wie die Kli­maan­lage arbeit­ete dieser selb­st bei Tem­per­a­turen im Som­mer von teil­weise über 40 Grad Cel­sius zuver­läs­sig. Ein­schränkun­gen im Ein­satz ergeben sich hinge­gen durch die begren­zte Kraft­stof­fka­paz­ität, welche die Seeaus­dauer auf rund drei Tage begren­zt. Zudem wäre die Aus­rüs­tung mit einem leis­tungs­fähigeren Schlauch­boot, ein­schließlich ein­er verbesserten Aus­set­zvor­rich­tung, erstrebenswert.

Im Bere­ich Oper­a­tion hat sich die in den let­zten Jahren erfol­gte Ein­rüs­tung der MSP 500, des neuen Nav­i­ga­tion­sradars sowie zulet­zt eines AIS-Geräts als für Ein­sätze dieser Art unverzicht­bar erwiesen. Durch das Zusam­men­wirken dieser Sys­teme mit den anderen OPZ-Sys­te­men kann eine sichere Iden­ti­fizierung aller Fahrzeuge bei Tag und Nacht gewährleis­tet wer­den. Auch die Ein­rüs­tung ein­er INMARSAT F‑Anlage als zusät­zlich­es Führungs- und Infor­ma­tion­s­mit­tel hat sich her­vor­ra­gend bewährt. Das erst kür­zlich eingerüstete IFF-Abfragesys­tem stellt eine sin­nvolle Ergänzung der Sen­soren, ins­beson­dere vor dem Hin­ter­grund des Selb­stschutzes in einem asym­metrischen Szenario, dar.

Opti­mierungsmöglichkeit­en beste­hen indessen beim Führungssys­tem AGIS. In Ein­sätzen, bei denen es maßge­blich auf den Lage­bil­dauf­bau ankommt, wären eine größere Spe­icherka­paz­ität des Sys­tems und ein erweit­ert­er Darstel­lungs­bere­ich jen­seits von 64 Seemeilen uner­lässlich, eben­so eine GPS-Anbindung. Eine weit­ere HF-Funkan­lage würde in einem so großen Ein­satzraum drin­gend benötigte Fer­n­meldeka­paz­itäten schaffen.

Team GlobDef

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