Am 1. Oktober 1981 wurde der Bordhubschrauber als integraler Bestandteil des Waffensystems Fregatte in die Deutsche Marine eingeführt. Das MFG 3 »Graf Zeppelin« betreibt aktuell 22 Hubschrauber des Typs Sea Lynx MK 88A. Für die Dauer der Einschiffungen verlegt das fliegende und technische Personal zusammen mit dem Material von Nordholz an Bord der Fregatten und wird dem Kommandanten unterstellt.
An Bord erhöhen die Hubschrauber als Fremdorter die Sensorreichweite der Fregatten. Sie unterstützen bei der Seeraumüberwachung und klären Überwasserziele auf. Kleinere Überwasserziele können durch den Hubschrauber mit Flugkörpern
Boarding von Sea Lynx Quelle: dt. Marine) |
oder einem Maschinengewehr bekämpft werden. Für die U‑Boot-Jagd sind die Maschinen mit einem Tauchsonar und selbst suchenden Torpedos ausgestattet.
Die Hubschrauber unterstützen bei der Verbringung und Absicherung sog. »Boarding«-Teams zur Inspizierung von Schiffen in See. Daneben zählen Personal- und Materialtransporte zwischen Schiffen und Landstellen sowie der Such- und Rettungsdienst in See zu den Aufgaben der Bordhubschrauber. Bordhubschrauber aus Nordholz waren u. a. 1994 an der Evakuierung von deutschen Heerestruppenteilen aus Somalia beteiligt.
DO 228 LM
Aufgaben des maritimen Umweltschutzes, wie sie u. a. im internationalen MARPOL (Maritime Pollution) ‑Abkommen festgelegt sind, liegen in der Verantwortung des Verkehrsministeriums und der Küstenländer. Diese haben sich darauf verständigt, die Überwachung der deutschen Küstengewässer aus der Luft mit speziell ausgerüsteten Luftfahrzeugen durchzuführen und die entsprechenden Mittel für die Beschaffung und Ausrüstung bereitzustellen. Die Durchführung der fliegerischen Einsätze wurde der Marine übertragen.
DO 228 LM Quelle: dt. Marine) |
Dazu betreibt das MFG 3 »Graf Zeppelin« zwei DO 228 LM. Es handelt sich um zweimotorige Luftfahrzeuge, die mit modernster Technologie ausgestattet sind. Die Sensoren erlauben, den Umfang der Verschmutzung nach Qualität, Ausdehnung und Schichtstärke festzustellen. Darüber hinaus haben die Luftfahrzeuge mit ihren Sensoren bei zurückliegenden Hochwasserkatastrophen einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Verteidigung der Deiche an Oder und Elbe geleistet.
Seit Beginn der Überwachungsflüge in 1986 wurden knapp 28.000 Flugstunden in über 9.000 Einsätzen geflogen, dabei ca. 4.000 Verschmutzungen festgestellt und weit über 500 Verursacher ermittelt.
Ausbildung »Überleben auf See«
Mit der Inspektion »Überleben auf See« verfügt der Verband über eine bundeswehrweit bekannte Ausbildungseinrichtung. Deutlich mehr als 2.000 Lehrgangsteilnehmer – Piloten und Besatzungsangehörige aller Teilstreitkräfte – werden pro Jahr in Theorie und Praxis darin trainiert, einen Notfall über See zu bewältigen. Auch andere Behörden und zivile Institutionen zeigen ein hohes Interesse,
Überlebenstraining Quelle: MFG 3 |
im Rahmen freier Kapazitäten die Ausbildungseinrichtung zu nutzen. Aufgrund des Alters der Wasserübungshalle in Nordholz und zusätzlichen Ausbildungsbedarfs in der Flotte ist die Verlegung der Ausbildungseinrichtung ab 2012 nach Bremerhaven in den Bereich der Marineoperationsschule geplant.
Im selben Jahr steht die Verlegung der Sea King Hubschrauber des MFG 5 von Kiel-Holtenau nach Nordholz an. Künftig werden dann alle Marinefliegerkräfte im Elbe-Weser-Dreieck konzentriert sein. In der Zielstruktur werden nach derzeitiger Planung ab 2015 bis zu 2.400 Soldaten und Zivilbeschäftigte auf dem Marinefliegerstützpunkt Nordholz den breit gefächerten Auftrag des Marinefliegergeschwaders 3 »Graf Zeppelin« sicherstellen.