Sitz: 41, avenue Giuseppe Motta, CH-1211 Geneve 2, Schweiz, Tel: (0041) 22–7308111, Fax ‑7342326
Gründung:
Die Weltorganisation für Meteorologie wurde 1950 mit der Ratifizierung des „Übereinkommens über die Weltorganisation für Meteorologie“ von 1947 als Nachfolgerin der Internationalen Meteorologischen Organisation gegründet. Die Organisation ist eine Sonderorganisation des Systems der Vereinten Nationen.
Der 23. März, der Tag des Inkrafttretens der Konvention, wird alljährlich von der WMO als Tag der Meteorologie be-gangen.
Ziele:
Erleichterung einer weltumfassenden Zusammenarbeit bei der Errichtung von Stationsnetzen zur Durchführung der meteorologischen, hydrologischen und geophysikalischen Beobachtungen.
Errichtung und Betrieb meteorologischer Zentralstellen.
Förderung der Errichtung und des Betriebes von Systemen zum schnellen Austausch von meteorologischen Beobach-tungen sowie Sicherstellung einer einheitlichen
Veröffentlichung von Beobachtungen und Statistiken.
Verstärkte Anwendung der Meteorologie auf Luftfahrt, Schiffahrt, Wasserprobleme, Landwirtschaft und auf andere Tätigkeitsfelder.
Förderung meteorologischer Forschung und Ausbildung sowie Mitwirkung bei der Koordinierung der internationalen Aspekte.
Strukturen:
Der Meteorologische Weltkongreß, der aus den Vertretern der Mitglieder gebildet wird, ist das höchste Organ. Er tritt alle vier Jahre zusammen. Er legt die allgemeinen Richtlinien für die Arbeit der Organisation fest, erteilt en Mitgliedern Empfehlungen in Angelegenheiten, die zum Aufgabenbereich der Organisation gehören, billigt den Langzeitplan, entscheidet über die Höchstausgaben für die nächste Vierjahresperiode. Er beschließt die Vorschriften, welche die Verfahrensweise der einzelnen Organe der Organisation regeln, darunter die allgemeine Geschäftsordnung sowie die Fachvorschriften zu internationalen Praktiken in der Meteorologie und Hydrologie, die Finanzordnung und die Personalordnung. Der Kongreß wählt den Präsidenten, die Vizepräsidenten der Organisation und die Mitglieder des Exekutivrates. Er bestimmt den Generalsekretär.
Der Exekutivausschuß, das ausführende Organ, setzt sich aus 26 Direktoren nationaler Meteorologie- bzw. Hydromete-orologiedienste, dem Präsidenten des Kongresses, dessen Vizepräsidenten und dem Präsidenten der sechs Regionalverbände zusammen. Er tagt mindestens zweimal im Jahr. Er führt die im Kongreß oder durch schriftliche Abstimmung gefaßten Beschlüsse aus, prüft das Programm und die Haushaltsvoranschläge, die Entschließungen und Empfehlungen der Regionalverbände und Fachkommissionen und trifft erforderlichenfalls namens der Organisation diesbezügliche Maßnahmen in Übereinstimmung mit dem in der Geschäftsordnung festgesetzten Verfahren.
Die sechs Regionalverbände (Afrika, Asien, Europa, Nord- und Mittelamerika, Südamerika, Südwestpazifik) setzen sich aus den Mitgliedern zusammen, deren meteorologische Netze ganz in der Region liegen oder teilweise in diese hineinreichen. Sie koordinieren die Kongreßbeschlüsse sowie die Maßnahmen des Exekutivrates, legen dem Kongreß und dem Exekutivausschuß Empfehlungen vor. Sie behandeln meteorologische Fragen aus regionaler Sicht.
Die acht Fachkommissionen, denen von den Mitgliedsstaaten benannte Experten und Wissenschaftler angehören, befassen sich mit Grundlagensystemen, Instrumenten und Beobachtungsmethoden, Atmosphärologie, Luftfahrtsmeteorologie, Landwirtschaftsmeteorologie, maritime Meteorologie, Klimatologie und Hydrologie. Sie legen dem Kongreß und dem Exekutivausschuß Empfehlungen vor.
Das Sekretariat wird von einem Generalsekretär geleitet, der dem Präsidenten für die fachlichen und verwaltungsmäßigen Arbeiten des Sekretariats verantwortlich ist. Das Sekretariat dient als Informations- und Dokumentationszentrum und ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Es fertigt auf Grund entsprechender Anweisungen des Kongresses oder des Exekutivausschusses Studien an, organisiert Tagungen und sonstige Veranstaltungen.
Aktivitäten:
Die Welt-Wetter-Wacht (World Weather Watch Programme – WWW), das Rückgrat der WMO-Programme, kombiniert Datenverarbeitung (Global Data Processing System), koordiniert von den Mitgliedsländern betriebene Beobachtungs- und Kommunikationssysteme (Global Observing System, Global Telecommunications System), um meteorologische und damit zusammenhängende geophysische Informationen den meteorologischen und hydrologischen Diensten in den Ländern zur Verfügung stellen zu können. Das Programm bezieht ein Warnsystem für tropische Wirbelstürme (TRopical Cyclone Programme) für über fünfzig Länder sowie ein Beobachtungsprogramm für Instrumente und Methoden (Instruments and Methods of Observation Programme) mit ein.
Das Welt-Klima-Programm (World Climate Programme – WCP) fördert die Nutzung klimatischer Erkenntnisse für die wirtschaftliche und soziale Planung und Entwicklung, ein besseres Verständnis für die klimatische Prozesse durch international koordinierte Forschung sowie die Beobachtung von klimatischen Veränderungen, um die Regierungen vor möglichen klimatischen Auswirkungen auf Land und Menschen warnen zu können. Im Forschungsbereich arbeitet die WMO mit dem „International Council of Scientific Unions“ zusammen, während die Studien über die klimatischen Auswirkungen mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen koordiniert werden.
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