Luftlandebrigade 26 “Saarland” Verbandsabzeichen Aufstellung 1958 Quelle: Wikipedia |
In den letzten Wochen sind immer wieder Soldaten der Luftlandebrigade 26 „Saarland“ bei Auslandseinsätzen ums Leben gekommen. Das Jahr 2008 sah die Brigade in Afghanistan im Einsatz. Vermehrter Raketen-Beschuss hatte bereits im Februar kurzfristig Verstärkung in Kundus nötig gemacht, die vom Lebacher Fallschirmjäger-Bataillon 261 gestellt wurde. Drei der rund 180 Soldaten wurden bei einem Anschlag im März verletzt. Im Frühsommer 2008 übernahm das Bataillon 263 aus Zweibrücken als Schutzkompanie die Sicherung des zivil-militärischen Wiederaufbauteams (“Provincial Reconstruction Teams”, PRT) in Kundus,
Erst Anfang August 2008 waren drei Soldaten der Brigade bei einem Selbstmordanschlag in Kundus (Afghanistan) verletzt worden. Zwei stammten aus der Niederauerbach-Kaserne in Zweibrücken, der dritte war in Saarlouis stationiert. Im Juni kamen zwei weitere Soldaten der Brigade bei einem Hubschrauberabsturz in Bosnien ums Leben. Im März wurden drei Soldaten in Afghanistan bei einem Sprengstoffanschlag zum Teil schwer verletzt.
Auch der am 29. August in Afghanistan getötete Bundeswehrsoldat aus Zweibrücken gehörte der Luftlandebrigade 26 “Saarland” an. Dieser Fallschirmjägerverband gehört zur „Division Spezielle Operationen in Regensburg“. Dieser Verband ist auf Schutz- und Evakuierungsmaßnahmen im Ausland spezialisiert.
Es wird also nach unserer Meinung „höchste Zeit“, sich mit der Luftlandebrigade 26 — die im August 2008 ihr „50-jähriges“ feierte — zu befassen.
Luftlandebrigade 26 “Saarland”
Land Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer
Typ Brigade der Eingreifkräfte
Stärke ~ 3.000 bis 3.500
Sitz des Stabes Saarlouis Spitzname Saarlandbrigade
Motto: „Einsatzbereit – jederzeit – weltweit“
Kommandeur BrigGen Volker Bescht
Die Brigade ist einer der drei Großverbände der Division Spezielle Operationen. Sie wurde am 23. September 1958 als „Luftlandekampfgruppe 89“ in Esslingen bei Stuttgart (Baden-Württemberg) in Dienst gestellt und bereits wenige Wochen später in „Luftlandebrigade 26“ umbenannt. Nach einem zwischenzeitlichen Intermezzo als „Fallschirmjägerbrigade 26“ wird die Brigade, die fast nur aus Fallschirmjägern besteht, wieder als „Luftlandebrigade 26“ bezeichnet. Seit März 1961 sind einzelne Verbände der Brigade im Saarland stationiert. Die 1958 in aufgestellte Fallschirmjäger-Truppe ist seit 1972 mit dem Brigadestab in der (vom französischen König Ludwig XIV. im Jahr 1680 gegründeten) Garnisonsstadt Saarlouis stationiert, und im Mai 1991 hat die Brigade auch den offiziellen Namen „SAARLAND“ erhalten. Weitere Standorte gibt es in Merzig, Lebach und dem pfälzischen Zweibrücken. | Plakat zu 50-jährigen Jubiläum der LLBriG 26 „Saarland“ |
Von 1961 bis 1997 war mindestens ein Bataillon für die ACE Mobile Force Land (AMF(L)), die „NATO-Feuerwehr“ bereit gestellt. Aufgabe dieses Verbandes war die Flankensicherung der NATO-Streitkräfte im Kriegsfall gegen die Armeen des Warschauer Paktes. Dementsprechend standen ständige Übungen von Nordnorwegen bis zur Osttürkei auf dem Programm der Einheit.
Diese umfassende Praxis in der weiträumigen Verlegung von Kampfverbänden führte bei der Neuorientierung der Bundeswehr zur Durchführung von globalen Einsätzen dazu, dass die vollständig luftbewegliche Brigade an „vorderster Front“, so etwa in Afghanistan, eingesetzt wird.
Die Brigade pflegt sehr enge Kontakte zu französischen Fallschirmjägern, etwa durch die Teilnahme an die gemeinsamen Großmanövern „COLIBRI“.
Der Kernauftrag der LLBriG 26 liegt in der Vorbereitung und Durchführung von weltweiten Evakuierungsoperationen. Die dazu vorgesehenen Teile der Brigade müssen in einem zeitlichen Rahmen von 24 bis 72 Stunden nach der Alarmierung zur Verlegung bereit stehen.
Ein weiterer Aufgabebereich liegt im Rahmen der „Speziellen Operationen“ beim Einsatz gegen „irreguläre Kräfte“.
Daneben ist die Brigade auch für die „klassischen Fallschirmjägeraufgaben“ ausgebildet – schnelle Anfangsoperationen und das Nehmen und Halten von Schlüsselstellungen wie etwa gegnerischen Flugplätzen.
Dieses Einsatzspektrum verlangt eine umfassende Ausbildung, die nur noch von länger dienenden Freiwilligen (FWDL) und Zeitsoldaten durchlaufen werden kann. Dementsprechend sind 80 % der Soldaten der Brigade Zeitsoldaten und 20 % länger dienende Freiwillige.
Die Brigade verfügt über etwa 1.000 Radfahrzeuge wie das Luftlandefahrzeug „Mungo“ sowie 61 Luftlandepanzer „WIESEL“.
Externe Links:
Luftlandebrigade 26 — (www.deutschesheer.de)