Eurofighter, Gripen und Rafale trafen im Juli während der Übung OIE’07 auf Phantom, Corsair und F‑16. Gleichzeitig konnte das 20jährige bestehen der Operational Conversion Unit F‑16 der belgischen Luftstreitkräfte gefeiert werden. Mit dabei waren über 5.000 Luftfahrtbegeisterte, denen eine spektakuläre Show geboten wurde.
Bild: Sascha Stewen |
Im September 1987 wurde die Operational Conversion Unit F‑16 auf der Bevekom Air Force Base gegründet um jungen Piloten die Umschulung vom Alpha Jet auf das Kampfflugzeug F‑16 zu ermöglichen und sie mit den taktischen Feinheiten der Luftraumverteidigung vertraut zu machen. Seit 1996 ist die OCU auf dem Fliegerhorst Kleine Brogel beheimatet.
Das Trainingsprogramm dauert für neue Piloten acht Monate. Dabei werden über 100 Missionen im Flugsimulator und in Einsatzmaschinen geflogen. Zur Verfügung stehen sowohl zweisitzige F‑16BM als auch einsitzige F‑16AM. Neben der Umschulung von neuen Piloten kümmert sich die Einheit auch um Fortbildungen von bereits ausgebildeten Flugzeugführern. In diesem Jahr kann die Einheit ihren zwanzigsten Geburtstag feiern. Zu diesem Anlass wurde eine F‑16BM mit einer Sonderbemalung auf dem Seitenleitwerk versehen. Außerdem nutzte man die Übung “Operational Integration Exercise 2007”, zu der Einheiten aus ganz Europa eingeladen wurden, um dieses Jubiläum würdig zu feiern.
Bild: Jelmer Geluk |
Während solche Ereignisse bei anderen Einheiten meistens im kleinen Kreis gefeiert werden sind die Kleine Brogel Air Base und die belgischen Luftstreitkräfte dafür bekannt eine solche Chance zu nutzen und eine Veranstaltung für die Öffentlichkeit auszurichten. So konnten am Einsatztag der Übung über 5.000 Zuschauer im Rahmen des 8th International Spotterday das Treiben am Boden und in der Luft beobachten. Bei bestem Wetter präsentierten sich über 80 Flugzeuge aus ganz Europa in der Luft und am Boden. Deutsche Tornados, britische Eurofighter, französische Rafale, ungarische und tschechische Gripen, italienische und dänische F‑16, griechische F‑4 und A‑7 und viele andere Maschinen, vom Trainer bis zum Lufttanker, waren vor Ort vertreten. Anders als bei normalen Airshows war die Zahl der Kunstflugvorführungen beschränkt, das Hauptaugenmerk lag auf dem normalen Flugbetrieb. Trotzdem ließen es sich die Piloten nicht nehmen spektakuläre Starts und Vorbeiflüge zu zeigen. Die Zuschauer hatten währenddessen die Möglichkeit mit den Piloten zu sprechen, die Startvorbereitungen zu beobachten und so einen Einblick in den militärischen Flugbetrieb zu gewinnen.
Eine weitere besondere Gelegenheit wurde all denen geboten, die an dem 45minütigen Rundflug in einer Embraer ERJ-145 der belgischen Luftstreitkräfte teilnehmen konnten. Einer der glücklichen Fluggäste war Jelmer Geluk, der zusammen mit seinem Bruder an Bord der Maschine ging und die Möglichkeit hatte faszinierende Luft-Luft-Photos mit belgischen Kampfflugzeugen aufzunehmen.
Nach acht Stunden Flugbetrieb und unzähligen Starts und Landungen waren sowohl Veranstalter als auch Zuschauer glücklich. Es gab so gut wie keine enttäuschten Gesichter, die Show konnte die meisten Gäste begeistern, und trotz langer Warteschlangen am Eingang verlief der Spottertag friedlich und ohne größere Zwischenfälle. Am Ende bleibt die Hoffnung auf beiden Seiten eine ähnliche Show auch im nächsten Jahr organisieren zu können.