Allgemein — Auf dem Weg zu einem elektrischen Schiffsantrieb

Die Supraleitung
Im Jahre 1908 war es dem Physik­er Heike Kam­mer­lingh Onnes gelun­gen, das Edel­gas Heli­um zu ver­flüs­si­gen. Dies hat in Bezug auf die ver­füg­baren Unter­suchungsmeth­o­d­en den ganz neuen Tem­per­aturbere­ich zwis­chen 1 und 10 K »am absoluten Nullpunkt« erschlossen. Bei seinen Exper­i­menten zur Leit­fähigkeit von Queck­sil­ber bei niedri­gen Tem­per­a­turen war er von der Vorstel­lung aus­ge­gan­gen, dass bei 0 K kein Strom­fluss mehr möglich wäre, da dann die beweglichen Elek­tro­nen fest an den Atom­rümpfen »ange­froren« seien. Zu sein­er Über­raschung stellte er fest, dass bei Tem­per­a­turen unter 4,2 K der elek­trische Wider­stand des Queck­sil­bers jedoch schla­gar­tig auf Null sank, also ger­ade nicht unendlich hoch wurde. Die Leitung des elek­trischen Stroms erfol­gte unter­halb dieser kri­tis­chen Tem­per­atur ver­lust­frei. Onnes nan­nte dieses Ver­hal­ten »Super­con­duc­tiv­i­ty« und erhielt für diese Ent­deck­ung 1913 den Nobelpreis.

Eine physikalis­che Erk­lärung dieses Phänomens kon­nte erst 1957 durch Bardeen, Coop­er und Schri­ef­fer in der so genan­nten BCS-The­o­rie (nach den Anfangs­buch­staben ihrer Namen) vorgestellt wer- den; sie erhiel­ten dafür 1972 den Nobel­preis. Die BCS-Idee geht davon aus, dass die Bil­dung von so genan­nten Coop­er-Paaren aus zwei Elek­tro­nen durch eine schwache Wech­sel­wirkung und unter­halb der kri­tis­chen Tem­per­atur möglich ist und dieses Ver­hal­ten den wider­stand­slosen Ladungstrans­port garantiert. Bei zu großer Energieein­wirkung von außen (Wärmezu­fuhr, große Stromdicht­en, Bestrahlung etc.) wer­den die Coop­er-Paare wieder aufge­brochen und die nor­male Wech­sel­wirkung im Met­all tritt ein.

Für die Ent­deck­ung der Hochtem­per­aturleit­er (meist keramis­che Werk­stoffe), deren kri­tis­che Tem­per­atur höher liegt und die damit tech­nisch ein­fach­er zu erre­ichen ist, durch Bed­norz und Müller 1986, erhiel­ten diese gle­ich­falls den Nobel­preis im darauf fol­gen­den Jahr. Die BCS-The­o­rie kann dieses neue Phänomen jedoch nicht erklären.

Wie es in dieser Mate­ri­alk­lasse zur Supraleitung kommt, ist immer noch unver­standen! Ein­er tech­nis­chen Anwen­dung ste­ht dieser Man­gel jedoch nicht ent­ge­gen. »Für bahn­brechende Arbeit­en in der The­o­rie über Supraleit­er und Supraflüs­sigkeit­en« wurde auch der Physik-Nobel­preis im Jahre 2003 verliehen. 

Team GlobDef

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