ABC-Waffen — Informationen zu Atomwaffen (Kernwaffen, Nuklearwaffen)

Marineforum Fregatte ALMIRANTE LATORRE
Die Atom­bomben von Hiroshi­ma und Nagasaki

  • Ein beson­deres Bomberkom­man­do mit der Beze­ich­nung 509. Com­pos­ite Group unter der Führung von Oberst Paul Tib­bets begann auf der Mar­i­a­nen-Insel Tin­ian mit dem Train­ing zum Abwurf der Atom­bombe. Oberst Tib­bets fliegt am 5. August 1945 mit einem Bomben­flugzeug vom Typ B‑29 Super­fortress (“Eno­la Gay”) und 13 Mann an Bord den ersten US-Angriff auf die Hafen­stadt Hiroshi­ma (ca. 400.000 Ein­wohn­er) und klingt um 8.15 Uhr den 4,5 Ton­nen schw­eren Uransprengsatz (“Lit­tle Boy”) an einem Fallschirm hän­gend über die Stadt aus. Bei der Explo­sion mit ein­er Sprengkraft von 12,5 Kilo­ton­nen wur­den zwis­chen 92.000 und bis zu 200.000 Men­schen getötet. Die Stadt sel­ber wurde zu über 80 Prozent zerstört. 

  • Am 9. August 1945 erfol­gt der zweite Atom­bombe­nan­griff auf die Hafen­stadt Nagasa­ki (mind. 250.000 Ein­wohn­er). Da das ursprünglich geplante Ziel die eben­falls auf der Insel Kiuschu gele­gene Stadt Koku­ra wegen dichtem Nebels nicht ange­flo­gen wer­den kon­nte wurde Nagasa­ki als neues Ziel gewählt. Von der Insel Tin­ian aus startete das US-Bomber­flugzeug vom Typ B‑29 Super­fortress (“Bocks Car”) unter Major Charles W. Sweeney und klingt um 10.58 Uhr die 5 Ton­nen schwere Plu­to­ni­um­bombe “Fat Man” mit 22 Kilo­ton­nen Sprengkraft (das Dop­pelte der Hiroshi­ma-Bombe) über die Stadt aus. Die Bombe explodiert in 500 Meter Höhe und ver­nichtet ein Are­al von fast 5 Quadratk­ilo­me­tern völ­lig. Der Stadt­teil Uraka­mi wurde total ver­nichtet. Im Hafen explodierten die Schiffe und die Werf­tan­la­gen schmolzen. Ein Höhen­zug ver­hin­derte die Ver­nich­tung der west­lich gele­ge­nen Stadt­teile. Nach US-Angaben star­ben in Nagasa­ki in den Wochen danach 35.000 Men­schen und 60.000 erlit­ten schwere Ver­bren­nun­gen. Japan kapit­uliert am 10. August 1945 an Bord des Kriegss­chiffs U.S.S. Mis­souri in der Bucht von Tokio. 

  • Am 1. Juli 1946 um 0.01 Uhr zün­de­ten die USA auf dem im Süd­paz­i­fik liegen­den Biki­ni-Atoll die erste Ver­such­satombombe seit dem Zweit­en Weltkrieg. Der Ver­such sollte unter anderem die Wirkung ein­er Atom­bombe auf Seeziele testen. Zu diesem Zweck waren 72 aus­rang­ierte Schiffe der US-Marine und erbeutete Schiffe von Fein­den des Zweit­en Weltkrieges in der Lagune des Atolls zusam­menge­zo­gen wor­den. Zur Unter­suchung der Fol­gen ein­er Atom­bomben­ex­plo­sion auf lebende Organ­is­men wur­den unter anderem 400 Schweine, 2.000 Ziegen und 4.000 Rat­ten auf die Schiffe gebracht. Die rund 160 ehe­ma­li­gen Bewohn­er des Atolls waren bere­its Wochen zuvor evakuiert wor­den, ohne daß sie den Grund erfahren hät­ten.
    Für den Ver­such hat­ten die US-amerikanis­chen Wis­senschaftler – u.a. waren Robert Oppen­heimer und der US-Physik­er Edward Teller (geb. 1908) beteiligt – über 7.000 Meßin­stru­mente aufgestellt. Die Zün­dung wurde von rund 60 Kam­eras zu Boden, zu Wass­er und in der Luft ver­fol­gt. Die Wis­senschaftler und Vertreter ver­schieden­er west­lich­er und östlich­er Staat­en beobachteten den Abwurf etwa 28 Kilo­me­ter ent­fer­nt von Bord eines Schiffes aus. Der ein­drucksvolle 15 Kilo­me­ter hohe, kochende Atom­pilz erbrachte jedoch nicht die Wirkung, die sich die US-Mil­itärs ver­sprochen hat­ten: Nur fünf Schiffe sanken. Etwa 90 Prozent der Ver­such­stiere über­lebte die Explo­sion. Die Wis­senschaftler waren sich jedoch einig, daß diese bin­nen der näch­sten Tage an den Spät­fol­gen ster­ben würden.

  • Den Auf­takt ein­er län­geren Ver­such­srei­he von H‑Bomben-Explo­sio­nen bildet die Zün­dung der bis­lang stärk­sten amerikanis­chen Wasser­stoff­bombe am 1. Novem­ber 1952 auf dem Eni­we­tok-Atoll im Paz­i­fik; sie ste­ht unter der Fed­er­führung des Physik­ers Edward Teller. Die Sprengkraft entsprach 15 Mega­ton­nen TNT und war damit 600mal so stark wie die Hiroshi­ma-Bombe. Präsi­dent Dwight ges­tand später ein, daß den Wis­senschaftlern der Ver­such zeitweise außer Kon­trolle geri­et, da die H‑Bombe die dop­pelte Sprengkraft entwick­elte als erwartet. Radioak­tiv­er Nieder­schlag ging etwa 100 km über die 150 km-Sper­rzone hin­aus nieder. Der 100 km von der Explo­sion ent­fer­nt fahrende japanis­che Fis­chkut­ter “Fukuryu Maru” mit 23 Mann wurde radioak­tiv verseucht. Im Sep­tem­ber 1954 starb ein­er der Matrosen an den Fol­gen der Ver­strahlung. Nach den ersten Auswer­tun­gen der Ver­suchs gab der Vor­sitzende der US-Atom­en­ergie-Kom­mis­sion, Ster­ling W. Cole, öffentlich bekan­nt, daß die USA über eine ein­satzfähige H‑Bombe ver­füge. Die H‑Bomben-Ver­suche wur­den nach dem Unfall am 1. März 1954 inter­na­tion­al verurteilt. Indi­ens Min­is­ter­präsi­dent Nehru sprach sich für eine sofor­tige Ein­stel­lung aller Ver­suche aus. Das japanis­che Par­la­ment ver­ab­schiedete eine Res­o­lu­tion, die eine inter­na­tionale Kon­trolle der Atom- und H‑Bomben-Tests forderte.

Bun­desre­pub­lik Deutsch­land
Deutsch­land besitzt keine Atom­waf­fen. Auf den Luft­waf­fen­stützpunk­ten der US Air Force in Ram­stein, Spang­dahlem und in Büchel (alle Rhein­land Pfalz) sollen sich noch etwa 100 Nuk­lear­sprengköpfe der USA befinden. 

Quellen u.a. Med­i­cine Worldwide

Team GlobDef

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