Bedeutung von Kernwaffen
Kernwaffen stellen einerseits ein äußerst wirkungsvolles militärisches Mittel dar, das selbst härtere Ziele zerstören kann, und andererseits eine Massenvernichtungswaffe, welche ununterscheidbar Kombattanten und Zivilisten vernichten und darüber hinaus langanhaltende Folgen z. B. Verstrahlung mit sich bringen kann. Neben hochmodernen Waffensystemen gibt es primitive Terrorwaffen relativ einfacherer Bauart. Eine Sonderkategorie bilden die radiologischen Waffen, die nukleare Stoffe verteilen und hierdurch Lebewesen und Pflanzen bzw. Gelände verstrahlen. Die Herstellung nuklearer Waffen erfordert einen außerordentlich hohen Stand im Bereich “konventioneller” Technologie und den erheblichen, nicht zuletzt finanziellen Aufwand. Die Beschaffung von Kernwaffen im Ausland ist zwar weniger anspruchsvoll, jedoch nur mit Schwierigkeiten “verdeckt” zu bewerkstelligen. Angesichts erheblicher technologischer Fortschritte bei der Entwicklung von biologischen und chemischen Kampfstoffen ist die Entwicklung von B- und C‑Waffen weltweit verstärkt worden.
Bedeutung der radiologischen Bedrohung
Die radiologische Bedrohung betrifft vor allem Soldaten in der Kampfzone. Über die Verbreitung der radioaktiven Wolke bestehen erhebliche Unsicherheiten; die Vorhersagbarkeit ist demzufolge sehr gering. Eine Gefährdung durch eine niedrige Strahlendosis (“low level radiation”) besteht insbesondere durch beschädigte oder nicht ausreichend abgesicherte Kernreaktoren. Die Wirkung radiologischer Waffen besteht in der Schwächung oder Zerstörung des Immunsystems. Dies erhöht wiederum die Wirkung biologischer und chemischer Kampfstoffe, so dass sich eine radiologische Bedrohung im Zusammenwirken mit anderen Massenvernichtungswaffen noch verstärkt.
“Schmutzige Bomben” — (“Dirty Bombs”)
Als eine besondere Gefahr wird von der Internationalen Atomenergie Behörde (IAEO) der Einsatz sogenannter “schmutziger Bomben” genannt. Darunter ist die Explosion konventionellen Sprengstoffs, mit dem radioaktive Substanzen verbreitet werden zu verstehen. Als “geeignete” Radionuklide sind besonders langlebige, gut zu verarbeitende und im Prinzip leicht erhältliche Substanzen zu verstehen.
Es sei beispielsweise angenommen, dass 15 kg freigesetztes Plutonium, z.B. mittels konventionellen Sprengstoffs, aus einem Kleinflugzeug oder einem Ballon (Radius 2–3 Meter) zerstäubt oder bei dem Anschlag auf eine Wiederaufarbeitungsanlage, z.B. in La Hague/Frankreich, freigesetzt würden.
Um wenigstens eine ungefähre Abschätzung über die daraus erfolgte radioaktive Verseuchung zu bekommen, sei davon ausgegangen, dass das Plutonium in einer Höhe von 1000 m verstreut wird und sich in einem Luftkegel mit einem Winkel von 90° gleichmäßig bis zum Boden verteilt. Das Volumen eines derartigen Kegels ergibt sich mit einer Höhe h = 1000 m und einen Radius r = 1000 m. Die betroffene Fläche des Kegels am Boden hätte eine Ausdehnung von 3,14 km2.
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