Ein Einsatzverband der US Navy hat mit den diesjährigen Übungen der Serie CARAT begonnen.
CARAT (Cooperation Afloat Readiness and Training) wird seit 1995 jährlich in Südostasien durchgeführt. Ziel ist die Verbesserung der Kooperation mit regionalen Marinen und die Weiterentwicklung von deren operativen Standards. Die US Navy bildet dazu eine Task Group, die in den Sommermonaten in südostasiatischen Gewässern operiert und dabei bilateral nacheinander Seminare und praktische Übungen mit regionalen Marinen abhält. Langjährige Teilnehmer an CARAT sind Brunei, Indonesien (hier wird CARAT als „Naval Engagement Activity“ bezeichnet), Malaysia, die Philippinen, Singapur und Thailand. In diesem Jahr stoßen Kambodscha und Bangladesch dazu.
Neben rein militärischen Aspekten verfolgt CARAT auch eine grundsätzliche Stärkung der bilateralen Beziehungen der USA zu den Ländern Südostasiens. So sind neben den militärischen Übungen auch immer diverse humanitäre Aktionen fester Bestandteil der CARAT-Serie. US-Ärzte und medizinisches Personal behandeln die örtliche Bevölkerung; Soldaten helfen beim Bau von Anlagen zur Stromversorgung, Brunnen, Schulen, Kindergärten etc.
Die militärischen Übungen decken neben Seemannschaft und Fernmeldeverfahren grundsätzlich alle Aspekte moderner konventioneller Seekriegführung ab (von U‑Jagd, Flugabwehr und Seezielbekämpfung einschl. Schießabschnitten bis hin zu Tauch- und Rettungsübungen und Logistik), wobei sich die Komplexität an den Fähigkeiten des jeweiligen Partners orientiert. Praxisorientierte Ausbildungshilfe an Land gehört ebenfalls dazu. Die Zusammensetzung der von der US Navy aufgestellten Task Group CARAT reflektiert bereits die Vielfalt der möglichen Übungsinhalte. In diesem Jahr gehören dazu das Docklandungsschiff TORTUGA, die Fregatte VANDEGRIFT und das Küstenwachschiff MELLON.
Amphibische Übung bei CARAT 2010 Bildquelle: US Navy |
Erster Anlaufpunkt der diesjährigen Task Group CARAT war Brunei. Am 4. Mai begonnene Übungen konzentrierten sich hier auf Maritime Security Operations (anti-Terror-/anti-Piraterie Einsätze), bordgestützter Hubschrauberflugbetrieb, ein gemeinsamer Schießabschnitt, aber auch Wartung und Instandsetzung an Bord von Schiffen. Erstmals wurde auch auf küstennahen Flüssen „Riverine Warfare“ geübt. Höhepunkt war jedoch eine amphibische Landung, bei der US Marines und bruneische Marineinfanteristen in einer “combined live-fire air/land/sea landing“ unter in der Nähe simulierten Explosionen von Artilleriegranaten gemeinsam einen Strand stürmten. Bruneis Luftwaffe simulierte dabei Luftraumsicherung und „Close Air Support“.
Unmittelbar nach Abschluss der „Brunei-Phase“ verlegte die Task Group CARAT weiter nach Thailand, wo am 11. Mai Übungen mit der thailändischen Marine begannen.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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