Am 29. April hat die indische Marine nach mehreren Verschiebungen ihre neue Fregatte SHIVALIK endlich in Dienst gestellt.
Eines der wenigen Fotos der SHIVALIK Bildquelle: offiziell |
Sichtlich stolz verkündete Verteidigungsminister Antony auf der Indienststellungsfeier bei der Mazagon Dockyards in Mumbai, dass Indien nun „zum erlesenen Kreis der Nationen gehöre, die völlig eigenständig modernste Stealth-Kriegsschiffe bauen können“. Die 6.000 ts große SHIVALIK sei durch verminderte Radarrückstrahlfläche und andere Maßnahmen zur Signaturreduzierung „kaum zu orten“.
Modernste Ausrüstung und Bewaffnung soll der äußerlich etwas an die in Russland gebauten Fregatten der TALWAR-Klasse erinnernden SHIVALIK als Mehrzweckfregatte die Durchführung einer Vielzahl von Aufgaben über praktisch das gesamte Spektrum moderner Seekriegsführung ermöglichen. Zu den Waffensystemen gehören (gemeinsam mit Russland entwickelte) überschallschnelle Seeziel-FK Brahmos, israelische Flugabwehr-FK Barak und russische Flugabwehr-FK SA-N‑7. U‑Jagdwaffen und – sensoren, Rohrwaffen, ECM und ESM-Anlagen sowie ein Bordhubschrauber komplettieren die Ausrüstung. Übrigens: die SHIVALIK ist das erste Kriegsschiff der indischen Marine, auf dem von vornherein separate Unterkunftsräume und sanitäre Einrichtungen für Frauen vorhanden sind – für den Fall dass das Verteidigungsministerium einmal den Dienst von Frauen an Bord genehmigen sollte.
Schon 1997 hatte die indische Regierung die Entwicklung der SHIVALIK gebilligt. Ursprünglich sollten im Rahmen von „Project 17“ bis zu zwölf Schiffe beschafft werden, aber das Vorhaben kam nur sehr schleppend voran. Neben schwieriger Finanzierung unter einem knappen Budget schien vor allem auch die Werft mit der Termineinhaltung bei dieser kompletten Eigenentwicklung zunächst überfordert. Erst mit drei Jahren Verzögerung konnte die SHIVALIK nun in Dienst gestellt werden. Zwei weitere Einheiten sind derzeit bei Mazagon im Bau. Die SAYAHDRI soll im November dieses Jahres, die SATPURA dann Mitte 2011 in Dienst gestellt werden. Einiges spricht derzeit dafür, dass es bei diesen drei Schiffen des „Project 17“ bleibt. Ihnen sollen sieben Schiffe „Project 17A“ folgen, bei denen man aber nach den Erfahrungen mit SHIVALIK offenbar auf die zeitlich doch sehr aufwändige völlig eigenständige Entwicklung verzichtet. Alle sollen zwar auf heimischen Werften (Mazagon und Garden Reach) entstehen, aber doch auf der Basis eines ausländischen Designs.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen.