Die dringend notwendige Modernisierung der kroatischen Marine kommt seit mehreren Jahren kaum von der Stelle.
In den vergangenen Jahren wurde vornehmlich über strukturelle Anpassungen — mit dem Ziel auch „materieller Straffung“ — diskutiert. Eine Erneuerung der Flotte durch moderne Neubauten hatte in diesem Umfeld kaum eine Chance. Letzte Zugänge waren 2002 (mit sechsjähriger Verspätung) ein FK-Schnellboot der KRALJ-Klasse sowie ein Minensucher der KORCULA-Klasse, der 2006 nach zehnjähriger (!) Bauzeit zu Wasser gelassen werden konnte.
Weniger als ein Jahr vor dem NATO-Beitritt sollen nun gebrauchte FK-Korvetten die Lücken füllen, bis “irgendwann“ dann geplante neue Fregatten/Korvetten realisiert werden können. Dabei orientiert man sich nach Skandinavien. Zunächst soll Schweden zwei Korvetten der GÖTEBORG-Klasse angeboten haben – wenn Kroatien im Gegenzug auch schwedische Jagdflugzeuge JAS-39 Gripen kauft. Entschieden hat man sich in Zagreb dann aber offenbar für ein finnisches Angebot.
Als „Offset-Deal“ aufbauend auf der im Oktober 2007 erfolgten Bestellung von finnischen Schützenpanzern Patria soll die kroatische Marine für einen „Basispreis“ von nur 6 Mio. Euro die zwei Korvetten OULU und KOTKA erhalten.
Beide zur HELSINKI-Klasse gehörenden 300-ts Boote sind etwas mehr als 20 Jahre alt und liegen nach Ausmusterung bei der finnischen Marine seit einem Jahr auf. Sie sind mit westlicher Technologie voll kompatibel; Hauptwaffensystem sind Seeziel-FK RBS-15. Was die beiden Boote für die Kroaten zusätzlich interessant macht, ist ihre Ausrüstung mit Sonaranlagen, die ihnen U‑Jagdfähigkeit gibt.
Beide Boote sollen noch im Sommer 2008 übergeben werden; die Besatzungen haben angeblich bereits mit der Ausbildung in Finnland begonnen.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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