Die wichtigsten Informationen im Überblick:
Regierungsform (Government Type): | Volksrepublik (People’s Republic) | |
Hauptstadt (Capital) | Viangchan (Vientiane) | |
Einwohner (Population): | 56,6 Mio. | |
Fläche (qkm) (Area sq.km): | 236.200 | |
Wehretat (Defence Budget): | 15,8 Mio. US-$ (2001) | |
BSP/Einwohner (GNP/Capita): | 340 US-$ | |
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Daten außer Wehretat dem Fischer Weltalmanach 2005 entnommen |
Auch Laos steht — wie Kambodscha — im Schatten des Vietnam-Krieges. Dieselben Einwanderungswellen von sino-tibetanischen Völkern, die das Reich der Khmer zusammenbrechen ließen und fast zur Assimilation der Khmer in diesen Volksstämmen der Thai und Vietnamesen führten, führten, brachte auch Laos eine neue Bevölkerungsstruktur. Noch bis zum 14. Jahrhundert hauptsächlich vom Volk der Kha bewohnt — das den Khmer Kambodschas nahe verwandt ist — wurde Laos in Folge der Einwanderung der Thai im Westen von einer den Thai verwandten Völkergruppe, den Lao besiedelt.
Neben Kha (Mon-Khmer), Thais und Lao leben auch mehreren Völker wie die Ho, Yao und Meo mit Verbindungen zu gleichartigen Minderheiten aus dem Süden Chinas im heutigen Staatsgebiet.
Drei aus dem Zusammenbruch des Khmer-Reiches entstehende Fürstentümer schlossen sich zum Königreich „Lao Xong“ — dem Land der Tausend Elefanten — zusammen. Von diesen Fürstentümern blieben in späterer Zeit zwei Staaten übrig, die mit den Städten Vientiane (der Verwaltungshauptstadt) und Luang Prabang (der Residenzstadt oberhalb am Mekong gelegen) auch heute noch die „beiden Hauptstädte“ von Laos als Herrschaftssitze hatten.
Auch Laos wurde (1893) französisches Protektorat und erst nach dem letzten Weltkrieg (1949) unabhängig.
Der Mekong an der Grenze zu Thailand bildet die wichtigste Verbindungsstraße, im Norden zu China und im Osten an der Grenze zu Vietnam bilden mit tropischem Regenwald bewachsene Gebirgsketten eine natürliche Barriere, in der sich Minderheiten eine kulturelle Eigenständigkeit bewahren konnten. Zu diesen Völkern gehören die aus dem Vietnamkrieg bekannten „Montagnars“ oder „Moi“, die mit den Khmer oder sogar noch austronesischen Völkern verwandt sind.
Diese Barriere erlaubte bis heute, die Unabhängigkeit vor allem vom volkreichen östlichen Nachbarn zu bewahren.
Im Vietnam-Krieg war im Gebiet zwischen Mekong und Vietnam die „Nachschubstraße“ der Vietcong. Über den „Ho-Tschi-Minh-Pfad“ wurden unter dem dichten Blätterdach des Dschungels die Rebellentruppe gegen Südvietnams Regierung versorgt.
Dies führte zur intensiven Bombardierung der „verdächtigen Gebiete“ durch die US-amerikanische Luftwaffe.
Nachdem die kommunistischen Kräfte in Vietnam und Laos (gegen die königlich laotischen Streitkräfte) gesiegt hatten, rief der Laotische Nationalkongreß 1975 eine „Volksrepublik“ aus, was zu einer erheblichen Fluchtbewegung nach Thailand führte.
Die von Nordvietnamesen unterstützte Volksarmee (bis 1982 laotische Volksbefreiungsarmee, davor „Pathet Lao“, die bereits die Franzosen bekämpft hatte), etablierte sich als staatlicher Machtfaktor.
Die daraus folgenden Spannungen und die Widerstände unterschiedlichster Gruppierungen *) führten 1984 — 1988 zu Scharmützeln mit Thailands Grenztruppen. Ende 1987 kam es wegen umstrittener Grenzgebiete sogar zu über einwöchigen, heftigen Kämpfen.
Erst nach 1990 zog Vietnam seine in Laos stationierten Infanterieeinheiten zurück, nicht ohne zunächst noch eine große Zahl von Beratern zurück zu lassen.
Streitkräfte:
Laos verfügt — neben Kambodscha — über einen Restbestand an Waffensystemen, die als Nachlass und Überreste der kommunistischen Bewaffnung aus dem Vietnamkrieg immer noch soweit möglich einsatzfähig vorgehalten werden.
Modernere Systeme können sich beide Staaten nicht leisten.
Außenpolitische Bindungen — ASEAN:
Vietnam konnte nur wenige Jahre seine beherrschende Stellung in Laos ausüben. Laos war und ist viel mehr dem Mekong zugewandt, der über lange Strecken die Grenze zu Thailand bildet. Von daher bildet der Handel über den Grenzfluss Mekong die Brücke für wirtschaftliche und ideelle Einflüsse, die aus Thailand nach Laos gelangen.
Laos ist nur wenige Jahre nach Thailand und bereits vor Kambodscha dem ASEAN-Bündnis beigetreten, sicher auch in der Hoffnung, hier Unterstützung für den eigenen wirtschaftlichen Landesaufbau zu erhalten.
*) insbesondere die Vereinigte Laotische Nationale Front, bis zu ca. 2.000 Bewaffnete