Im Mittelmeer hat am 8. April die von den USA ausgerichtete, multinationale Übung Phoenix Express 2008 (PE 08) begonnen.
Phoenix Express findet zum dritten Man statt. 2006 war die Übung als jährliches Vorhaben zur Entwicklung partnerschaftlicher Beziehungen zwischen Mittelmeeranrainermarinen begonnen worden. Ziel ist vor allem die Erhöhung der maritimen Sicherheit in der Mittelmeerregion durch Verbesserung von Interoperabilität und Kooperation der mit den USA verbündeten bzw. befreundeten europäischen und nordafrikanischen Marinen.
In diesem Jahr hat die US-Navy zwölf Marinen eingeladen, mit Einheiten an der Übung teilzunehmen oder zumindest Repräsentanten zu entsenden. Zu den Eingeladenen gehören die NATO-Partner Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und die Türkei sowie neben Malta die nordafrikanischen Marinen Algeriens, Marokkos, Mauretaniens, Tunesiens und – erstmals überhaupt – Libyens, das sogar die Entsendung von Einheiten angekündigt hat.
Interessant ist das Fehlen Ägyptens – und auch Israels — auf der bisher bekannt gegebenen Liste der Teilnehmer, was durchaus als Hinweis darauf verstanden werden kann, dass PE 08 als US-Vorhaben abseits des 1994 von der NATO initiierten „Mittelmeerdialogs“ (bei dem beide Länder ja Mitglied sind) stattfindet und die US-Navy ganz gezielt Einladungen ausspricht. So kann man davon ausgehen, dass ein primäres Ziel der diesjährigen Übung auch die Heranführung Libyens an den Teilnehmerkreis ist — bei einer Einladung Israels wäre die libysche Marine dem Vorhaben sicher fern geblieben. Gastgeber US-Navy ist mit dem amphibischen Träger NASSAU (TARAWA-Klasse), dem Docklandungsschiff NASHVILLE, der Fregatte JOHN L. HALL (Typ OLIVER HAZARD PERRY) und dem Tanker PATUXENT des Military Sealift Command vertreten.
PE 08 wird in zwei Phasen durchgeführt. Begonnen hat die Übung im Stützpunkt Souda Bay auf Kreta, wo sich die Teilnehmer zu einer Hafenphase trafen. Hier trifft man sich in Seminaren, um einzelne Übungsaspekte in der Theorie vorzubereiten, sich gegenseitig kennen zu lernen und mit der Ausrüstung der Partner vertraut zu machen. Es folgen gegenseitige Besuche und erste Übungen an Bord der Einheiten. So wurde am 10. April an Bord der NASSAU eine „Schiffsicherungs-Olympiade“ durchgeführt. Als Inhalte für die nachfolgende Seephase im Zentralen Mittelmeer werden u.a. Maritime Interdiction Operations, Force Protection, SAR, Fernmeldeverfahren, Seemannschaft (Versorgung, schleppen und geschleppt werden etc), Einsatz von Kleinbooten (Boarding) und Lagebildaustausch zwischen den Einheiten in See und einem Maritime Operations Center an Land genannt. Phoenix Express 2008 endet am 22. April.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen. Bildquelle: US-Navy