Iranische Staaten — Tadschikistan

Tadschikistan

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Die wichtig­sten Infor­ma­tio­nen im Überblick:

Regierungs­form (Gov­ern­ment Type):Prä­sidi­al­re­pub­lik (Pres­i­den­tial Republic)

Karte Tadschikistan

Haupt­stadt (Cap­i­tal)Dusanbe (Duschanbe)
Ein­wohn­er (Pop­u­la­tion):6,305 Mio.
Fläche (qkm) (Area sq.km):143.100
Wehre­tat (Defence Budget):109 Mio. US-$ (1999)
BSP/Einwohner (GNP/Capita):210 US-$

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Dat­en außer Wehre­tat dem Fis­ch­er Weltal­manach 2005 entnommen

 

Tad­schik­istan
Ein­wohn­er: mehr als 6 Mil­lio­nen
Tad­schik­er 63.8%
Usbeken 24.0%; Russen 6.5%
Tataren 1.4%
Kir­gisen 1.3%
Ukrain­er 0.7%
Deutsche 0.3%
andere 2.0%

Fläche: über 143.000 qkm

Bevölkerung – erwachen­des Nation­al­be­wusst­sein:
In Duschanbe – der Haupt­stadt Tad­schik­istans – hat die Stat­ue des per­sis­chen Dichters Fer­dosi den Platz der Lenin-Stat­ue vor dem Par­la­ment ein­genom­men. Dieser iranis­che Homer hat­te – in ein­er bewussten Samm­lung der alten Tra­di­tio­nen des per­sis­chen Volkes – die Heldengeschicht­en der Pers­er gegen die ara­bisch-islamis­che Über­frem­dung gesammelt.

Die Tad­schiken gehören – im Gegen­satz zu den schi­itis­chen Persern – der sun­ni­tis­chen Rich­tung des Islam an, den­noch ist eine zunehmende Verehrung der islamis­chen Rechts­gelehrten, der Aya­tol­lahs, festzustellen. Im Juli 1989 wurde in Tad­schik­istan ein Sprachenge­setz erlassen, das Far­si (Per­sisch) als Nation­al­sprache zur Amtssprache erk­lärt (bish­er war Tad­schikisch Amtssprache). Rus­sisch wurde zur “intereth­nis­chen Ver­ständi­gungssprache” erk­lärt. Das Sprachenge­setz führte zu einem Bruch der rus­sis­chen Vorherrschaft, da damit die von der Sow­jet­macht aufer­legte Tren­nung zwis­chen dem “Per­sis­chen” und dem “Tad­schikischen” aufge­hoben wurde.

Während sich die türkischsprachi­gen GUS-Repub­liken zur „Schriftein­heit“ mit der Türkei – also der Ein­führung der lateinis­chen Schrift statt des zu Sow­jet­zeit­en gebräuch­lichen kyril­lis­chen – entsch­ieden haben, hat sich Tad­schik­istan der per­sisch-ara­bis­chen Schrift zuge­wandt, ohne allerd­ings dem Wech­sel beson­deren Nach­druck zu geben. 

Die Türken – auch die Usbeken, die sich mit Tamer­lan ihren usbekisch-türkischen Nation­al­heroen gesucht haben – wer­den aus tad­schikisch­er Sicht mit den bar­barischen Step­pen­hor­den der Türken ver­glichen, die der Leg­ende nach unter dem sagen­haften König Afrasiab verge­blich gegen die höhere Gesit­tung und Kul­tur der Pers­er und deren Heroen Rosam anran­nten (die sich allerd­ings nur im Schutz der Gebirgstäler Zen­tralasiens gegen die anbran­den­den türkischen Reit­er­hor­den hal­ten kon­nten). 
Tat­säch­lich hat Zen­tralasien bere­its zu prähis­torischen Zeit­en (Bronzezeit) eine wichtige Rolle als Part­ner der mesopotamis­chen Kul­turen gespielt. 

Die Tad­schiken sind stolz darauf, der per­sis­chen Kul­tur und Eth­nie anzuge­hören, die ihre Wurzeln auf die antiken Sogdi­er, Tochar­er und Kuscha­nen zurück­führt. Allerd­ings leben nicht alle Tad­schiken inner­halb des nach ihnen benan­nten Staates.

Der größte Teil des Volkes – geschätzt etwa 7 Mil­lio­nen – lebt in Afghanistan, wo das Sied­lungs­ge­bi­et bis zu afghanis­chen Haupt­stadt Kab­ul reicht. Die Tad­schiken und Usbeken bilden denn auch den Kern der Nordal­lianz, deren wack­lige Union mit Unter­stützung der Amerikan­er die Regierungs­geschäfte in Kab­ul über­nom­men hat.

Ein weit­er­er Teil lebt im südlichen Gebi­et Usbek­istans, wo von Paza­k­ent aus bis zur alten Han­delsstadt Samarkand und nach Buchara eine abnehmende tad­schikische (tad­jikische) Bevölkerungs­gruppe ansäs­sig ist.