Dieser Artikel wird mit freundlicher Genehmigung der “Marineforum — Zeitschrift für maritime Fragen” veröffentlicht.
Das besondere Schiff :
Die STEREGUSHCHIY-Klasse
Russische Mehrzweckkorvetten für das 21. Jahrhundert
Von Hans Karr
(Hans Karr ist in der Redaktion des MarineForum zuständig für den Themenbereich Marinerüstung)
Bildquelle: nn/Internet
Nahezu exakt sechs Jahre nach der Kiellegung hat der Befehlshaber der Baltischen Flotte, Vizeadmiral Konstantin Sidenko, am 15. November 2007 die Übernahmedokumente für die neue Korvette STEREGUSHCHIY unterzeichnet. Der Bau der Einheit, die in russischen Fachpublikationen auch häufig als die »Mehrzweckkorvette für das 21. Jahrhundert« bezeichnet wird, erfolgte auf der St. Petersburger Severnaja-Verf (Nordwerft). Der Schiffsentwurf stammt von dem ebenfalls dort ansässigen Entwicklungs- und Konstruktionsbüro Almaz Central Marine Design Bureau.
Die STEREGUSHCHIY war bereits im Juni 2007 während der International Maritime Defence Show 2007 (IMDS 2007) in St. Petersburg der Öffentlichkeit werbewirksam vorgestellt worden. An der Pier in der Nähe des Ausstellungsgeländes vertäut, zog sie die Blicke des internationalen Fachpublikums auf sich.
Eigentlich sollte der Neubau bereits im Jahre 2004 an die russische Marine übergeben und 2005 in Dienst gestellt werden. Doch finanzielle Engpässe, steigende Baukosten, Entwurfsmängel und technische Probleme verzögerten die Fertigstellung. So konnte die STEREGUSHCHIY erst am 10. November 2006 in die Seeerprobungsphase gehen. Auch hier sollen immer wieder Fehlfunktionen festgestellt worden sein, die bauliche Änderungen erforderlich machten. Nach Übernahme des Schiffes stehen nun weitere Erprobungen im Programm der STEREGUSHCHIY, bevor sie, sicherlich werbe- und öffentlichkeitswirksam, offiziell in Dienst gestellt werden wird.
Drei weitere Schwesterschiffe der STEREGUSHCHIY sind zurzeit auf der Severnaja-Werft in unterschiedlichem Fertigungszustand im Bau. Eine fünfte Korvette entsteht im fernen Osten, auf der Amurskiy-Werft in Komsomolsk-na-Amur. Vermutlich sind 15 zusätzliche Einheiten für die russische Marine in der Planung.