Allgemein — Der Kampfhubschrauber Tiger

Der Kampfhub­schrauber Tiger – das Beste aus allen Welten

EADS - Kampfhubschrauber Tiger Der Tiger verkör­pert das inno­v­a­tive Konzept des Kampfhub­schraubers in Vol­len­dung und ist der Grund­stein jen­er frucht­baren deutsch-franzö­sis­chen Zusam­me­nar­beit, die zur Grün­dung des Euro­copter-Konz­erns führte. Das Licht der Welt erblick­te der Kampfhub­schrauber in Frankre­ich, als der Pro­to­typ 02 der SE-3120 Alou­ette im Okto­ber 1953 erst­mals eine SS-10-Rakete abfeuerte. Nach anfänglichem Zögern begrüßte das Mil­itär das Konzept des bewaffneten Helikopters – mit bekan­ntem Erfolg. Heute, mehr als ein halbes Jahrhun­dert später, ist der Kampfhub­schrauber wei­thin etabliert, sein Nutzen im Gefechts­feld unbe­strit­ten. Und mit dem Tiger hat er ein Höch­st­maß an Mobil­ität, Über­lebens­fähigkeit und Feuerkraft erreicht. 

Das Aben­teuer Tiger begann Mitte der Siebziger­jahre, als man sich in Deutsch­land und Frankre­ich Gedanken über die Entwick­lung eines Kampfhub­schraubers nach dem Vor­bild der vom US-Mil­itär während des Viet­nam-Krieges entwick­el­ten Tech­nik machte. Erset­zt wer­den sollte in Deutsch­land die BO-105, in Frankre­ich die Gazelle. Rasch bildete sich auch die poli­tis­che Dimen­sion des Pro­jek­ts her­aus, das dem gle­ichen Ansatz fol­gte wie die großen deutsch-franzö­sis­chen Rüs­tung­spro­jek­te, die im Jahrzehnt zuvor unter Bun­deskan­zler Kon­rad Ade­nauer und Staat­spräsi­dent Charles de Gaulle angestoßen wor­den waren.

Obwohl die Bedro­hung durch die Sow­jets bere­its eine hin­re­ichende Recht­fer­ti­gung lieferte, blieben noch viele Hin­dernisse zu über­winden – so viele, dass durch die aufge­laufe­nen Verzögerun­gen das Pro­gramm für den kün­fti­gen Hub­schrauber als solch­es bedro­ht war. Um sich Anfang der Achtziger­jahre zur Wieder­auf­nahme des Gemein­schaft­spro­jek­ts durchzurin­gen, war ein stark­er poli­tis­ch­er Wille notwendig: Somit sollte der Kampfhub­schrauber nicht nur ein pro­bates Mit­tel zur Zer­störung rus­sis­ch­er Panz­er sein, son­dern auch den Zweck erfüllen, Europas Vertei­di­gungsin­dus­trie zusam­men­zuschweißen. Damals war allerd­ings noch keine Rede vom „Tiger“, denn diesen Namen bekam er erst 1989. Bis dahin sprach man vom „Panz­er­ab­wehrhub­schrauber Zwei“, kurz PAH‑2, beziehungsweise in Frankre­ich vom HAP für „Héli­cop­tère Appui Pro­tec­tion“ (Unter­stützung­shub­schrauber) oder HAC für „Héli­cop­tère Anti Char“ (Panz­er­ab­wehrhub­schrauber).

Nach einigem Hin und Her zwis­chen Regierungs­be­hör­den und Entwick­lungsabteilun­gen fan­den Deutsche und Fran­zosen endlich zu ein­er gemein­samen Sichtweise und nahm der Tiger seine endgültige Form an: als zweimo­toriger Tan­dem-Zweisitzer mit kon­ven­tionellem Heck­ro­tor. Basierend auf dieser grundle­gen­den Def­i­n­i­tion soll­ten die ver­schiede­nen Spezialver­sio­nen des Helikopters für die Ein­satzz­wecke Panz­er­ab­wehr und Kamp­fun­ter­stützung (UHT/HAC), Feuerun­ter­stützung (HAP) und bewaffnete Aufk­lärung (ARH) sowie neuerd­ings die Kom­bi-Rolle Feuerun­ter­stützung plus Panz­er­ab­wehr (HAD).

Amtlich unter­mauert wurde der Pro­gramm­start mit der Unterze­ich­nung eines deutschfranzö­sis­chen Grund­satz­abkom­mens am 20. März 1987. Zwei Jahre und acht Monate später kam es dann auch zum Abschluss des Entwick­lungsver­trags, in dem sich MBB und Aerospa­tiale das Arbeit­saufkom­men par­itätisch untere­inan­der aufteil­ten. Die Zusam­me­nar­beit beschränkt sich übri­gens nicht allein aufs Indus­trielle: 1991, im sel­ben Jahr, als der Tiger-Pro­to­typ PT1 zu seinem Erst­flug startete, wurde die Grün­dung ein­er deutsch-franzö­sis­chen Piloten­schule im proven­za­lis­chen Le Luc offiziell bewil­ligt und zugle­ich beschlossen, das luft­fahrzeugtech­nis­che Per­son­al der deutschen wie auch der franzö­sis­chen Stre­itkräfte im nieder­säch­sis­chen Faßberg aus­bilden zu lassen. Gle­ichzeit­ig – aber keineswegs durch Zufall – ent­stand am 2. Jan­u­ar 1992 aus der Zusam­men­le­gung der Hub­schraubersparten von MBB und Aerospa­tiale das Unternehmen Eurocopter.

Nach dem Abschluss des Pro­duk­tionsver­trags am 18. Juni 1999 und der Bestel­lung von ins­ge­samt 160 Maschi­nen durch die bei­den Part­ner­län­der wurde damit begonnen, den Tiger auch in Export­märk­ten anzu­bi­eten. Seinen ersten inter­na­tionalen Ver­trieb­ser­folg feierte der europäis­che Kampfhub­schrauber am 21. August 2001, als Aus­tralien 22 Tiger in der ARH-Ver­sion bestellte. Zwei Jahre darauf, am 5. Sep­tem­ber 2003, fol­gte der spanis­che Auf­trag über 24 Maschi­nen in der HAD-Ver­sion. Die gegen­wär­tig laufend­en Exportkam­pag­nen ver­laufen eben­falls vielver­sprechend, so dass weit­ere Absatzer­folge zu erwarten sind. Per 1. Sep­tem­ber 2007 waren ins­ge­samt 26 Tiger-Hub­schrauber an die vier Kun­den­na­tio­nen aus­geliefert wor­den die bis­lang ins­ge­samt 8.200 Flugstun­den ange­sam­melt haben (davon 5.000 seit Aus­liefer­ung): zehn an Frankre­ich, sieben an Aus­tralien, sechs an Deutsch­land, drei an Spanien – so erobert der Tiger heute weltweit ein Jag­drevi­er nach dem anderen.

Über Euro­copter
Euro­copter, gegrün­det 1992, ist heute ein deutsch-franzö­sisch-spanis­ch­er Konz­ern und ein Geschäfts­bere­ich der EADS, eines weltweit führen­den Unternehmens in der Luftund Raum­fahrt, im Vertei­di­gungs­geschäft und den dazuge­höri­gen Dien­stleis­tun­gen. Der Euro­copter-Konz­ern beschäftigt rund 14.000 Mitar­beit­er. 2006 fes­tigte Euro­copter seine Posi­tion als weltweite Num­mer Eins der Hub­schrauber­branche mit einem Umsatz von 3,8 Mil­liar­den Euro, Aufträ­gen über 615 Neuhub­schrauber und einem Anteil von 52 Prozent am zivilen und halb­staatlichen Markt. Euro­copters starke weltweite Präsenz unter­stützen 17 Tochterge­sellschaften in fünf Erdteilen sowie ein dicht­es Netz von Ver­trieb­spart­nern, zuge­lasse­nen Ver­tragshändlern und Wartungszen­tren. Gegen­wär­tig sind mehr als 9.800 Hub­schrauber von Euro­copter für über 2.800 Kun­den in 140 Län­dern in Betrieb. Euro­copter ist der Her­steller mit der weltweit größten Auswahl an Ziv­il- und Mil­itärhub­schraubern. Zusam­men­gerech­net stellen die Pro­duk­te des Konz­erns einen Anteil von 30 Prozent am gesamten weltweit­en Hubschrauberbestand. 

Text- / Bildquelle (source): EADS

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