In litauischen Gewässern, aber unter deutscher Führung, hat die Minenräumübung Open Spirit 2007 begonnen.
In Klaipeda trafen sich in der vergangenen Woche die Teilnehmer an der (nach dem Vorläufer Baltic Sweep 1996) seit 1997unter der NATO-Initiative Partnership for Peace jährlich vor den Küsten der Baltischen Staaten in der Ostsee durchgeführten Operation. Open Spirit ist kein normales Manöver, in dem Simulation im Vordergrund steht. Neben dem bloßen Üben von Minenabwehrverfahren in einem multinationalen Umfeld geht es vor allem um das Aufspüren und Beseitigen realer Minen und Munitionslasten zweier Weltkriege vor der Küste der Baltischen Staaten, einem Seegebiet, das in Zeiten des Kalten Krieges jahrzehntelang hermetisch abgeriegelt war. Open Spirit leistet damit einen ganz entscheidenden Beitrag dazu, Schifffahrt und Fischerei in der östlichen Ostsee sicherer zu machen. Dass dies notwendig ist, belegen die Operationen vergangener Jahre, bei denen in z.T. viel befahrenen Gewässern jeweils Dutzende Minen, Bomben und sogar alte Torpedos gefunden und unschädlich gemacht wurden.
Die Operationsgebiete wechseln im Rotationsprinzip zwischen den drei Baltischen Staaten. Schauplatz von Open Spirit 2005 waren das lettische Riga und die Zufahrten zum Riga Busen. 2006 traf man sich im estnischen Tallinn. In diesem Jahr ist nun Litauen Gastgeber. Das vorgesehene Räumgebiet erstreckt sich in einem etwa 20km breiten Streifen vor der litauischen Küste zwischen Nida und Palanga. Hier sollen die teilnehmenden Einheiten nach einer vorbereitenden Hafenphase zwischen dem 3. und 8. September aktiv nach Minen und Munition suchen. Eine Nachbereitung in Klaipeda schließt Open Spirit 2007 dann am 10. September ab. Insgesamt 19 Einheiten von NATO- und Nicht-NATO-Marinen haben sich zu Open Spirit 2007 angemeldet und nach Klaipeda verlegt. Zu den Teilnehmern gehören die Einheiten des NATO-Minenabwehr- Verbandes SNMCMG‑1, des Einsatzverbandes Baltron der drei Baltischen Staaten sowie weitere Boote aus Deutschland (darunter Tender RHEIN als Führungsschiff) und den Baltischen Staaten.
Ostseeanrainer Schweden ist mit dem MCM-Führungsschiff VISBORG und dem Minenjagdboot SPAROE vertreten. Auch die russische Baltische Flotte, die sich 2003 der Operation angeschlossen hatte, nimmt erneut mit zwei Einheiten teil. Ein Minenjagdboot SONYA und ein Binnenminensucher LIDA haben dazu von Baltiysk nach Klaipeda verlegt.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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