Die im Gazastreifen dominierende Hamas hat die Gründung einer palästinensischen Marine verkündet.
Zunächst gibt es weder Schiffe noch Boote, und es fehlt auch an jeglicher maritimer Ausrüstung. Zur Marine melden kann sich jeder „gute, körperlich belastbare Soldat“ – Grundvoraussetzung ist allerdings, dass er schwimmen können muss. Nach einer ersten Ausbildung soll sich die als Dahran bezeichnete neue Truppe in einigen Wochen erst einmal an Land um den Strand von Gaza kümmern, dort für Ruhe und Ordnung sorgen und Drogenhandel und Prostitution bekämpfen. Parallel dazu will sich die Hamas-Führung dann auch um den Erwerb von Booten bemühen und schließlich auch in See aktiv werden. Hauptsächliche Aufgabe sei dann, so ein Sprecher, das Abfangen von mit Israel kollaborierenden palästinensischen Fischern. Hamas vermutet, dass nach weitgehender Schließung der Landgrenzen zu Israel die israelischen Streitkräfte ihre Informationen vor allem über See erhalten. Diese Lücke will man nun schließen, zunächst am Strand, dann auch auf dem Wasser.
Mittelfristig soll die neue Marine natürlich auch den Kampf mit der israelischen Marine aufnehmen – zunächst mit Artillerie von der Küste aus (Vorbild ist hier die libanesische Hisbollah, der es im Libanonkrieg des vergangenen Jahres gelungen war, die israelische Korvette HANIT mit einem von der Küste gestarteten Seeziel-FK zu treffen), später dann unmittelbar in See. Überhaupt orientiert sich Hamas zunehmend an Hisbollah. Analog zur libanesischen Organisation, will auch die palästinensische Hamas ihre paramilitärischen Untergrundkräfte militärisch straffer in regulären Streitkräften strukturieren.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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