Mit der Aufstellung von drei Geschwadern mit insgesamt 30 neuen FK-Schnellbooten PG-60 (Projekt Kwanghua‑6) hat die Republic of China Navy (ROCN) die Erneuerung ihrer kleineren FK-Träger abgeschlossen.
HAI OU (Foto: ROC Navy) |
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Die 170-ts Boote sind mit jeweils vier modernen Seeziel-FK Hsiung Feng II (Reichweite 170 km) bestückt. Mit ihrer Beschaffung zielt die ROCN vor allem auf ein wirksames Gegengewicht zu den Zerstörern und Fregatten der chinesischen Volksbefreiungsmarine. Von den kleinen, beweglichen FK-Schnellbooten erhofft man sich in den räumlich begrenzten Seegebieten der Straße von Taiwan deutliche operative und taktische Vorteile gegenüber den größeren Kampfschiffen.
Die Indienststellung der Neubauten, denen in den kommenden Jahren noch größere FK-Korvetten folgen sollen, hat natürlich auch den Freiraum geschaffen, sich von älteren Einheiten zu trennen. Am 1. Juli wurden im Rahmen einer Feierstunde im Marinestützpunkt Tsoying gleich 20 FK-Schnellboote der HAI OU-Klasse ausgemustert. Sie waren die letzten von einst 50 vor gut 30 Jahren gebauten Booten dieses Typs. Ihr Design basiert auf der israelischen DVORA-Klasse, von der die ROCN zunächst zwei Einheiten importiert hatte. Nach offenbar guten Erfahrungen mit den kleinen, wendigen Booten hatte die China Shipbuilding in Kaohsiung dann zwischen 1979 und 1984 unter einem Lizenzabkommen 50 Boote einer Variante gebaut.
Die 23‑m Aluminium-Boote waren mit jeweils zwei Seeziel-FK Hsiung Feng‑I bestückt, einer vom Chungshan Institut entwickelten, 1978 eingeführten Variante der israelischen Gabriel-II mit einer Reichweite von 40 km. Diese Flugkörper sind inzwischen auf fast allen Schiffen/Booten und in Landstellungen durch die moderneren Hsiung Feng II ersetzt, fanden sich zuletzt nur noch auf den kleinen Booten der HAI OU-Klasse. Mit deren Ausmusterung hat sich die ROCN nun zugleich auch von Hsiung Feng‑I verabschiedet.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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