Mit der Verlegung des amphibischen Trägers MAKIN ISLAND (LHA‑8) in seinen ersten Einsatz macht die US Navy einen wichtigen Schritt in die Zukunft.
MAKIN ISLAND (Foto: US Navy) |
Bei dem vor etwas mehr als zwei Jahren in Dienst gestellten 40.000-ts Schiff handelt es sich um den letzten, leicht modifizierten amphibischen Träger der WASP-Klasse, der sich von den anderen Schiffen dieser Klasse vor allem bei der Antriebsanlage unterscheidet. Als erstes Schiff der US-Navy hat LHA‑8 einen Hybrid-Antrieb, der bedarfsweise Gasturbinen oder Elektromotoren nutzt. Alle Hilfsaggregate sind elektrisch angetrieben, darunter auch Frischwassererzeuger mit einer Kapazität von täglich mehr als 700.000 Liter. Die US Navy verspricht sich davon größere operative Flexibilität, aber nicht zuletzt auch deutliche Einsparungen bei Betriebstoffen (im Laufe der 40-jährigen Dienstzeit bis zu 250 Mio. US-Dollar). Schon bei seiner Verlegung (2009) von der Bauwerft in Pascagoula am Golf von Mexiko rund um Südamerika zum Heimathafen San Diego hatte das Schiff fast 4 Mio. Liter weniger Kraftstoff verbraucht als ein Schiff der WASP-Klasse.
Dennoch wird die MAKIN ISLAND Einzelschiff bleiben. Sie steht nämlich nur als technologischer Übergang von den zwischen 1989 und 2001 in Dienst gestellten amphibischen Trägern der WASP-Klasse zu neuen Schiffen der AMERICA-Klasse, die in einigen Jahren die letzten älteren amphibischen Träger der TARAWA-Klasse ersetzen sollen. Fast zwei Jahre musste die MAKIN ISLAND sich mit intensiven Erprobungen und Besatzungsausbildung bescheiden. Nach abschließender Einsatzvorbereitung vor der kalifornischen Küste hieß es dann am 14. November in San Diego „Leinen Los!“ für die erste Einsatzfahrt, die mit ihrer Dauer von sechs bis acht Monaten erst wirklichen Aufschluss über sowohl operative Fähigkeiten als auch technische Standfestigkeit – und Genügsamkeit bei Betriebstoffen – bringen wird.
Gemeinsam mit den zu seiner Amphibious Ready Group gehörenden Docklandungsschiffen NEW ORLEANS und PEARL HARBOR sowie eingeschifften Marineinfanteristen der 11th Marine Expeditionary Unit wird der Neubau im Rahmen von Operation „Enduring Freedom“ im Arabischen Meer und im Persischen Golf operieren und dabei zeitweilig auch in Anti-Piraterie Operationen am Horn von Afrika eingebunden sein. Bei diesem Einsatz gibt es noch eine weitere Besonderheit. Erstmals sind an Bord auch neue Kampfhubschrauber AH-Z1 Viper des US Marine Corps, eine Weiterentwicklung des bewährten Kampfhubschraubers Super Cobra.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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