Die südafrikanische Marine (SAN) hat bei der deutschen Exide Technologies GmbH (Büdingen) einen kompletten Satz U‑Boot-Batterien bestellt.
Die Batterien im Gesamtwert von etwa 2.4 Mio. Euro sind wahrscheinlich für das U‑Boot MANTHATISI vorgesehen. S‑101 ist Typboot von drei in Deutschland bei HDW (Kiel) und Thyssen Nordseewerke (Emden) hergestellten U‑Booten Klasse 209‑1400 SAN. Die getaucht 1.450 ts verdrängenden drei U‑Boote sind die derzeit modernste Version der diesel-elektrischen Klasse 209/1400 mod. Sie sind mit modernster Sensorik und einem integrierten Waffeneinsatz- und Führungssystem ausgerüstet und vor allem für Aufklärungs- und Überwachungsaufgaben optimiert. Die drei Neubauten haben im Rahmen eines umfassenden Programms zur Modernisierung der SAN die aus den 60-er Jahren stammenden, inzwischen ausgemusterten U‑Boote der DAPHNE-Klasse ersetzt.
MANTHATISI in besseren Tagen (Foto: Michael Nitz) |
MANTHATISI wurde im November 2005 in Dienst gestellt und im Frühjahr 2006 nach Südafrika überführt. Nach jüngsten Informationen des Chief Director Maritime Strategy der SAN, RAdm Bernhard Teuteberg, hatte die SAN aber offenbar nicht lange Freude an ihrem ersten neuen U‑Boot. Im September 2007 konnte die MANTHATISI zwar noch überzeugen, als sie vor Südafrika bei einer Übung mit dem NATO-Verband SNMG‑1 unerkannt den Sicherungsring der Fregatten und Zerstörer durchbrechen und mit simulierten Torpedoschüssen sämtliche Schiffe „versenken“ konnte. Nur wenig später zog dann aber eine Serie von „Mishaps“ das Boot aus dem Verkehr.
Zunächst wurden „wegen fehlerhafter Kennzeichnung“ Landanschlusskabel falsch verbunden — und die U‑Bootbatterien kurzgeschlossen. Später gab es Probleme mit zu starker Wasserstoffentwicklung beim Laden der Batterien; „Gasen“ zerstörte einige der insgesamt 480 Batterie-Zellen. Dieses Problem ist durch nachträglichen Einbau von Sicherheitsventilen und Ersatz der beschädigten Zellen durch den Hersteller TKMS (Garantieleistung) inzwischen behoben. In einem dritten Zwischenfall wurde das U‑Boot bei starkem Schwell im Hafen gegen die Pier gedrückt und das Tiefenruder beschädigt. Auch dieser Schaden ist offenbar inzwischen behoben, aber erst mit Einbau der nun bestellten neuen Batteriebänke wird die seit gut vier Jahren in Simonstown aufliegende MANTHATISI wieder einsatzklar. Die Informationen zu den technischen Zwischenfällen und Havarien sind neu. Zwar war bekannt, dass die MANTHATISI nicht zur See fahren konnte; allerdings waren bei Spekulationen über mögliche Gründe vornehmlich Personalprobleme (die es wohl zusätzlich auch noch gab) genannt worden.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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