Rheinmetall und ADS demonstrieren in Unterlüß eindrucksvoll ihreinnovative Schutztechnologie für Einsatzfahrzeuge
Panzerabwehrhandwaffen und Lenkflugkörper sowie Explosively Formed Projectiles (EFPs, eine besonders tückische Form improvisierter Sprengladungen) gehören zu den gefährlichsten Bedrohungen in den heutigen militärischen Einsätzen. Wirkungsvollen Schutz hiergegen bietet das neu entwickelte abstandsaktive „Active Defence System“ (ADS), das Rheinmetall und die ADS GmbH vor kurzem im Rheinmetall-Erprobungszentrum Unterlüß im scharfen Schuss vorgeführt haben. Rund 120 Fachleute aus zehn Nationen wohnten der Live-Demonstration in der südlichen Lüneburger Heide bei.
Fox after hit Source: Rheinmetall Click to enlarge |
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Anfang 2011 wurde ein Transportpanzer Fuchs 1A8 mit einem kompletten ADS-System ausgestattet, um die Fähigkeiten des Systems auf einem 6x6-Radfahrzeug zu untersuchen. Neben dem Nachweis, ADS in eine existierende Plattform unter den wesentlichen Randbedingungen Volumen, Gewicht sowie elektrische Leistung integrieren zu können, standen auch Untersuchungen zur Mobilität und zum Fahrverhalten an. Diese wurden an der Wehrtechnischen Dienstelle 41 in Trier durchgeführt und im Juni 2011 erfolgreich abgeschlossen. Da mit dem Fahrzeug weitere Systemerprobungen geplant waren, wurde entschieden, u.a. auch einen dynamischen Beschuss des Fahrzeugs mit einer RPG7 („Panzerfaust“) vorzunehmen.
Vor den Augen der Gäste im Rheinmetall-Erprobungszentrum Unterlüß wurde der mit ADS ausgestatte Fuchs von einem Schleppfahrzeug über ein Stahlkabel auf eine Geschwindigkeit von rund 20 km/h beschleunigt. Ausgelöst durch einen Druckkontakt im Boden – ein typischer Auslösemechanismus für eine Sprengfalle in urbaner Umgebung oder entlang von Marschstraßen – wurde aus 18 Metern Entfernung eine RPG7 seitlich auf den Fuchs abgefeuert. Die kurze Distanz sollte die einzigartige Nahbereichswirksamkeit des ADS demonstrieren und gleichzeitig sicherstellen, dass der Zünder der Hohlladungsgranate scharf war.
Zuverlässig detektierten die ADS-Sensoren den Angriff, identifizierten das Geschoss als Bedrohung und zerstörten das anfliegende Projektil. Dessen restliche Wirkung reichte nicht aus, um die Panzerung des Fahrzeugs zu durchschlagen und fiel überdies so gering aus, dass der Fuchs nach dem Beschuss aus eigener Kraft seine Fahrt fortsetzen konnte.
Die nur 150 Meter entfernten Zuschauer mussten die Live-Vorführung nicht aus einer Deckung heraus oder mit speziellem Schutz verfolgen, und konnten anschließend das beschossene Fahrzeug inspizieren.
Die jetzt von Rheinmetall und der ADS GmbH vorgeführte Funktionsfähigkeit des ADS-Systems in einem Fuchs belegt, dass sich selbst ältere, bewährte Fahrzeuge sehr effektiv an heutige Einsatzszenarien anpassen lassen.
Die ADS Gesellschaft für aktive Schutzsysteme mbH – die Rheinmetall AG aus Düsseldorf hält als Mehrheitsgesellschafter 74 Prozent der Anteile, die übrigen hält die IBD GmbH, Lohmar – hat unterdessen einen ersten Serienauftrag unter Vertrag genommen.
Auch europäische Armeen zeigen aktuell großes Interesse an der ADS-Technologie. Experten siedeln die Zahl militärischer Fahrzeuge, die die Nachrüstung solcher aktiven Schutzsysteme zum Schutz vor einsatzbedingten Bedrohungen benötigen, weltweit im fünfstelligen Bereich an.
Die umfassende Schutzkompetenz Rheinmetalls
Erst im Verbund von geeigneten aktiven und passiven Schutzlösungen sowie so genannten Soft-Kill-Systemen lässt sich heute für Militärfahrzeuge ein Sicherheitsniveau erreichen, wie es ein angemessener Schutz der Besatzung vor aktuellen Bedrohungen im Einsatz erfordert.
Daher hat Rheinmetall sein technologisches Portfolio Schritt für Schritt ausgebaut und durch Akquisitionen entsprechend komplettiert. Mit den Aktivitäten der Gesellschaften Rheinmetall Chempro GmbH, Rheinmetall Verseidag Ballistic Protection GmbH und der ADS Gesellschaft für aktive Schutzsysteme mbH verfügt der Konzern über ein einzigartiges Kompetenzspektrum bei anspruchsvollen Schutztechnologien.
Schutz nach dem „Zwiebelprinzip“
Rheinmetalls umfassendes Schutzkonzept basiert auf einem mehrstufigen Ansatz. Dabei stellt das ADS – sozusagen als äußerste Abwehrlinie – bei der Verteidigung eines Objekts eine besonders leistungsstarke und innovative Lösung dar, da sie die Bedrohung bereits vor Erreichen des Ziels bekämpft.
Ergänzend dazu sind in einer zweiten Verteidigungslinie passive Lösungen unverzichtbar, wie z.B. Schutzplatten aus gepanzerten Kompositmaterialien oder auch aus keramischen Stoffen. Hier treibt Rheinmetall zukunftsweisende Neuentwicklungen voran und bietet den militärischen Kunden komplette Schutzlösungen aus einer Hand, z.B. ballistisch geschützte Fahrzeugkabinen für Logistik-Fahrzeuge und LKWs.
Abgerundet wird das Schutzkonzept durch leistungsfähige “Soft-Kill”-Lösungen, die Rheinmetall für Landfahrzeuge ebenso wie für Flugzeuge, Helikopter und Schiffe anbietet. Nebelschutzsysteme wie “Rosy” machen Fahrzeuge im Bedrohungsfall für den Gegner unsichtbar, und Marineabwehrsysteme des Typs MASS von Rheinmetall haben mittlerweile weltweit Standards gesetzt.
Quelle: Rheinmetall
Ansprechpartner:
Rheinmetall AG
Unternehmensbereich Defence
Presse und Information
Oliver Hoffmann
Rheinmetall Platz 1
40476 Düsseldorf
Telefon: 0211 473‑4748
Telefax: 0211 473‑4157
Rheinmetall and ADS GmbH demonstrate their innovative AMAP-ADS force protection technology for tactical vehicles
Rocket-propelled grenades, antitank guided missiles and explosively formed projectiles (a particularly pernicious type of IED) all pose a severe threat to troops deployed in modern conflict and post-conflict situations. Produced by Rheinmetall and ADS GmbH, the newly developed Active Defence System (ADS) is a reliable countermeasure, as demonstrated during recent live fire testing at Rheinmetall’s test centre at Unterluess in northern Germany, conducted in the presence of some 120 experts from ten nations.
ADS is the world’s most advanced and effective standoff system for protecting military vehicles in practically every weight class from contemporary operational threats. It operates according to the hard-kill principle. The sensor system detects an incoming projectile as it draws close to the vehicle, e.g. a shaped charge or antitank missile. Then, in a matter of microseconds, the system activates a protection sector, applying directed pyrotechnic energy to destroy the projectile in the immediate vicinity of the vehicle. Owing to its downward trajectory, ADS minimizes collateral damage in the zone surrounding the vehicle.
At the beginning of 2011, a Fuchs/Fox 1A8 armoured transport vehicle was fitted with a complete ADS system in order to test its capabilities on a 6x6 vehicles. Aside from showing that ADS could be integrated into an existing platform without significantly altering the basic parameters of volume, weight and electrical output, mobility and handling trials had to be conducted at Defence Technology Detachment 41 in Trier, which were successfully completed in June 2011. Because additional system tests on the vehicle were planned, it was decided to conduct a dynamic ballistic test by firing an RPG7 (“Panzerfaust”) at the vehicle.
At the Rheinmetall testing centre at Unterluess, a vehicle was used to tow the ADS-equipped Fuchs/Fox with a steel cable at a speed of 20 km/h. Triggered by a pressure detonator of the type commonly used to set off IEDs in urban areas and along routes of march, an RPG was fired at the side of the vehicle from a distance of 18 metres. The small standoff was intended to demonstrate ADS’s unique effectiveness in responding to an attack at close quarters, while simultaneously assuring that the detonator of the shaped charge was armed.
The ADS sensors detected the attack, identified the incoming projectile as a threat and immediately initiated its destruction. Its residual impact was insufficient to penetrate the vehicle’s armour, and was in fact so weak that the vehicle was able to drive away under its own power after being fired on.
Located just 150 metres away, the spectators could watch the live presentation while standing in the open, with no need for special protection, and were then able to inspect the vehicle following firing.
Importantly, the demonstration with a Fuchs/Fox also showed that the ADS system could be used very effectively in making legacy vehicles a match for the challenges of the modern battlefield.
ADS Gesellschaft für aktive Schutzsysteme mbH, in which Rheinmetall AG of Düsseldorf owns a 74% share, with the remainder held by IBD GmbH of Lohmar, Germany, has since booked a first serial order for the system.
A number of armies are currently displaying great interest in ADS technology. Experts put the number of vehicles that need to be retrofitted with active protection systems of this type in the tens of thousands.
Rheinmetall’s all-encompassing protection concept
It takes a sophisticated combination of active and passive protection systems coupled with soft-kill systems to provide military vehicles a level of crew survivability commensurate with current threats.
This is why Rheinmetall has been systematically expanding its technology portfolio, adding new capabilities through a series of carefully targeted acquisitions. By drawing on the expertise of companies like Rheinmetall Chempro GmbH, Rheinmetall Verseidag Ballistic Protection GmbH and ADS Gesellschaft für aktive Schutzsysteme mbH, the Group is now able offer a unique array of innovative force protection capabilities.
Protection in accordance with the “onion principle”
Rheinmetall’s comprehensive protection concept is based on a multi-layer approach, with ADS – the outer-most layer of defence, as it were – constituting an especially efficient and innovative solution in that combats incoming threats before they even reach their target.
Passive solutions form an indispensable second line of defence; these include add-on armour made of composite or ceramic materials. Here, Rheinmetall is pressing ahead with the development of new technologies, enabling it to supply military customers with complete protection concepts from a single source, e.g. bullet-resistant driver’s cabs for logistics vehicles and trucks.
Rounding out the Rheinmetall protection concept is a variety of high-performance soft-kill solutions, which the Group supplies not only for ground vehicles but also for fixed-wing aircraft, helicopters and ships. Smoke/obscurant systems such as “Rosy” render vehicles invisible to the enemy in the event of an attack, while Rheinmetall’s MASS naval countermeasures system now sets the standard worldwide.