Die STOVL (short-take off vertical landing) Variante des Joint Strike Fighters F‑35 Lightning-II hat mit ersten Erprobungen auf See begonnen.
F‑35V landet auf der WASP (Foto: US Navy) |
Am 4. Oktober begann ein Prototyp der F‑35B mit der ersten Decklandung eine zweiwöchige Erprobungsserie. Plattform ist der dafür im Sommer vorbereitete amphibische Träger WASP. Zwar operieren auf den Schiffen der WASP-Klasse routinemäßig auch Senkrechtstarter AV-8B Harrier, aber diese sind kleiner als die Lightning-II, und ihre Triebwerke entwickeln auch deutlich weniger Hitze.
In den kommenden zwei Wochen (die WASP steht für „Eventualfälle“ auch vier Wochen darüber hinaus noch zur Verfügung) sollen in einem detailliert festgelegten Programm insgesamt 67 Starts und Landungen in See durchgeführt werden. Daneben will man auch schon ermitteln, wie sich das neue Flugzeug in die Schiffssysteme integriert, will erste Erfahrungen mit Wartung im Hangar (Platzbedarf) sammeln.
Die F‑35B soll als Zukunftsflugzeug beim US Marine Corps die alten Harrier ablösen. Derzeit ist die Beschaffung von insgesamt 340 Maschinen (zusätzlich 80 konventionell startende und landende F‑35C) geplant, die vorwiegend von amphibischen Trägern der WASP-Klasse und der neuen AMERICA-Klasse zum Einsatz kommen sollen. Diverse Probleme — u.a. erhebliche Kostenüberschreitungen — versehen das Projekt allerdings mit Fragezeichen. Im Dezember 2010 musste das US Marine Corps nach “significant testing problems“ den angestrebten Termin Dezember 2012 für die Initial Operational Capability verschieben; ein neuer Termin wurde noch nicht genannt. Seitdem hat das Verteidigungsministerium das gesamte Vorhaben „unter Bewährung“ gestellt. Dem US Marine Corps wurde eine Frist von zwei Jahren gesetzt, technische Probleme, Zeitplanung und ausufernde Kosten in den Griff zu bekommen. Andernfalls werde die Beschaffung von F‑25B gestrichen.
Unter den derzeitigen Budgetproblemen ist diese Drohung durchaus ernst zu nehmen. Erst in der vergangenen Woche wurden auch wieder Forderungen laut, die gesamte Kampfflugzeug-Komponente des US Marine Corps zu streichen. Die Marineinfanterie solle sich mit Hubschraubern begnügen und den Einsatz von Flächen-Kampfflugzeugen der US Navy (und ggf. der US Air Force) überlassen.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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