China — Übungen zwischen den japanischen Inseln Okinawa und Miyako

Als im April 2010 ein größer­er chi­ne­sis­ch­er Flot­ten­ver­band zwis­chen den japanis­chen Inseln Oki­nawa und Miyako zu Übun­gen in den West­paz­i­fik ver­legte, war die Aufre­gung noch groß. 

Dabei bewegten sich die Schiffe auss­chließlich in inter­na­tionalen Gewässern, tat­en nichts Ver­botenes, ließen auch kein­er­lei aggres­sives Ver­hal­ten erken­nen, aber allein bere­its die Tat­sache, dass sie über die japanis­che Inselkette hin­aus in den Paz­i­fik vorstießen, erregte die Gemüter und gab Anlass zu wilden Speku­la­tio­nen über mögliche neue seestrate­gis­che Konzepte. Nun wieder­holt sich das Geschehen.

Marineforum - Chinesischer SOVREMENNIY (Foto: JMSDF)Foto
Chi­ne­sis­ch­er SOVREMENNIY
Bildquelle: JMSDF
Marineforum - Chinesisches Sigintschiff BEIJIXING (Foto: JMSDF)
Chi­ne­sis­ches Sig­intschiff BEIJIXING
Bildquelle: JMSDF

Am 9. Juni kündigte die staatliche Nachricht­e­na­gen­tur Xin­hua an, ein Ver­band der Volks­be­freiungs­ma­rine werde von Mitte bis Ende Juni in inter­na­tionalen Gewässern des West­paz­i­fik eine „Rou­tineübung im Rah­men des Jahre­saus­bil­dung­spro­gramms“ abhal­ten. Noch am gle­ichen Tag melde­ten japanis­che Medi­en diesen Ver­band bere­its bei der Pas­sage der Durch­fahrt zwis­chen Oki­nawa und Miyako. 

Zur gesichteten Ein­satz­gruppe gehören gle­ich drei Zer­stör­er der SOVRE­MEN­NIY-Klasse, die von ein­er mod­er­nen Fre­gat­te der JIANGKAI-II-Klasse, drei älteren Fre­gat­ten JIANGWEI‑I/II sowie offen­bar (min­destens) einem U‑Boot der KILO-Klasse begleit­et wer­den. Ein Flot­ten­ver­sorg­er, ein U‑Bootrettungsschiff, ein Bergeschlep­per sowie das Spezialschiff BEIJIXING zur Fer­n­melde-elek­tro­n­is­chen Aufk­lärung (Sig­int) kom­plet­tieren den Verband. 

Die japanis­che Marine hat zur Beschat­tung mehrere Ein­heit­en (u.a. die Zer­stör­er CHOKAI und SHIRANE) und eine Rei­he Flugzeuge im Einsatz. 

Zu den Inhal­ten der geplanten Übun­gen gibt es bish­er keine Details; auch die den chi­ne­sis­chen Ver­band eng beschat­tende japanis­che Marine hält sich bish­er mit Angaben zu erkan­nten Aktiv­itäten zurück. Die Ver­band­szusam­menset­zung lässt allerd­ings auf Über­wasserseekrieg (SOVREMENNIY) und U‑Jagd (Fre­gat­ten, U‑Boot) schließen. Die Beteili­gung auch eines Sig­int-Schiffes kön­nte dabei auf ein Szenario deuten, bei dem es um vorgeschobene Aufk­lärung (Früh­war­nung) und Bekämp­fung eines aus Osten in Rich­tung Ostchi­ne­sis­ches Meer laufend­en „feindlichen Ver­ban­des“ (US-Trägerkampf­gruppe) geht. 

In Koop­er­a­tion mit “Marine­Fo­rum — Zeitschrift für mar­itime Fra­gen

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