(nur maritime Aspekte)
Ruhiges Wetter begünstigt eine neue Welle von Flüchtlingsbewegungen über das Mittelmeer in Richtung Italien (Lampedusa) und Malta. Allein am 11. Juni trafen etwa 1.500 Menschen aus Libyen auf Lampedusa ein. Libysche Bürgerkriegsflüchtlinge machen dabei nur einen kleineren Teil aus. Meist sind die Neuankömmlinge Schwarzafrikaner, die schon vor Monaten nach Libyen reisten und dort seitdem darauf warten, mit Hilfe von Schlepperbanden den „Sprung“ ins für sie ausgesprochen lukrative Europa zu schaffen.
Kampfhubschrauber Apache auf der OCEAN Bildquelle: Royal Navy |
Vom britischen Hubschrauberträger OCEAN eingesetzte Kampfhubschrauber Apache der British Army haben am 12. Juni zwei kleine, schnelle Boote Ghaddafi-treuer Truppen zerstört, die den Hafen von Misrata ansteuerten.
Während die OCEAN und der Versorger FORT ROSALIE (zusammen mit Zerstörer LIVERPOOL, U‑Boot TRIUMPH und Minenjagdboot BROCKLESBY) im Einsatz vor der libyschen Küste bleiben, setzen die anderen Einheiten der Royal Navy Response Force Task Group nun das lange geplante, mehrmonatige Vorhaben „Cougar-2011“ fort. Docklandungsschiff ALBION, Fregatte SUTHERLAND und zwei Hilfsschiffe haben in dieser Woche das Mittelmeer durch den Suezkanal in Richtung Indischer Ozean verlassen.
Sechs Libyer entführten am 13. Juni in Tripolis einen kleinen „staatlichen“ (Marine?) Schlepper, um sich damit zu den Rebellen nach Benghazi abzusetzen. Schlechtes Wetter zwang sie auf dem Weg allerdings zur Kursänderung nach Malta, wo sie Wetterbesserung abwarten und dann ihre Fahrt fortsetzen wollen.
Am 13. Juni konnte ein weiteres von der International Organization for Migration (IOM) gechartertes Schiff den Hafen des nach wie vor heftig umkämpften Misrata anlaufen, 222 Flüchtlinge sowie 30 Verwundete an Bord nehmen, und sich auf den Weg nach Benghazi machen. Die IOM hat seit Mitte April neun solche Fahrten unternommen und dabei fast 7.500 Menschen aus Misrata evakuiert.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen.