Glücksburg (ots) — Wilhelmshaven. — Die 42-köpfige Besatzung des Betriebsstofftankers “Rhön” kehrt am Dienstag, den 14. Dezember um 10 Uhr, von ihrem Einsatz bei “Atalanta” nach Wilhelmshaven zurück. Die Teilnahme an der EU-geführten Operation war der erste EU-Einsatz für das zivil besetzte Schiff des Trossgeschwaders. Ende Juli hatte der unter dem Kommando von Kapitän Egon Rhauderwiek stehende Tanker in Wilhelmshaven abgelegt, um sich am Golf von Aden der maritimen Einsatzgruppe “Task Force 465” anzuschließen.
Betriebsstofftransporter RHÖN während SNMG 1–05 Bildquelle: Deutsche Marine |
Aufgabe der “Rhön” war es, die zur Unterstützung des World Food Programm (WFP) vor der Somalischen Küste eingesetzten Schiffe und Boote mit Kraftstoff zu versorgen. So konnten die zum Schutz der Seeschifffahrt vor Piratenübergriffen eingesetzten Marinekräfte über längere Zeit in See operieren. Dabei legte der Betriebsstofftanker rund 30.700 — das entspricht etwa 57.000 Kilometer — Seemeilen zurück und besuchte neben Dschibouti die Häfen von Souda (Griechenland), Salalah (Oman), Mombasa (Kenia) und Port Victoria (Seychellen).
Während der gesamten Einsatzdauer versorgte die “Rhön” insgesamt 41 Mal Einheiten aus elf Nationen in See. Mit cirka 9.148.000 Liter Diesel- und 246.000 Liter Flugkraftstoff wurden Schiffe, Boote und Hubschrauber aus Frankreich, den USA, Italien, Großbritannien, Spanien, Belgien, Griechenland, Türkei, Dänemark, Deutschland und Südkorea befüllt.
Am 28. November trat der Betriebsstofftanker schließlich nach seinem letzten Versorgungsmanöver in See — dem “RAS” (Replenishment at Sea) — den Heimtransit nach Wilhelmshaven an.
Hintergründe zu “Atalanta”:
Der Deutsche Bundestag hat am 19. Dezember 2008 beschlossen, dass sich Deutschland an der Anti-Piraterie-Mission der Europäischen Union beteiligen wird. Diese erste maritime Mission der Europäischen Union heißt EU NAVFOR / Operation “Atalanta”.
Ziel der EU-geführten Operation Atalanta ist die Abschreckung und Bekämpfung der vor der Küste von Somalia operierenden Piraten. Außerdem soll die durch Piratenüberfälle gefährdete humanitäre Hilfe für die somalische Bevölkerung sichergestellt werden. Des Weiteren soll die Operation den zivilen Schiffsverkehr auf den örtlichen Seewegen sichern, Geiselnahmen und Lösegelderpressungen verhindern und das Völkerrecht durchsetzen. Deutschland kann sich mit bis zu 1.400 Soldatinnen und Soldaten an diesem Einsatz beteiligen. Das Mandat wurde jüngst im Bundestag um ein weiteres Jahr verlängert.
Die “Task Force 465” wird aktuell durch Schiffe und Boote aus Deutschland Frankreich, Italien, Spanien, Belgien und Griechenland gebildet. Sie befindet sich unter der Führung des französischen Flottillenadmiral Philippe Coindreau.
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