Am 5. November hat die italienische Fincantieri in Muggiano (La Spezia) mit dem Bau einer ersten neuen Korvette vom Typ FALAJ 2 für die VAE Marine begonnen.
Anfang dieses Jahres hatte die VAE Marine der italienischen Werft den Auftrag zum Bau von zunächst zwei Korvetten erteilt. Die beiden 500-ts (55 m) Kampfboote sollen ausgeprägte Stealth-Eigenschaften erhalten. Veröffentlichte Grafiken und auf Rüstungsmessen präsentierte Modelle lassen auf eine konstruktiv deutlich verminderte Radarrückstrahlfläche schließen. Modulare Bauweise soll – wie es offiziell heißt – „ein breites Einsatzspektrum“ ermöglichen, aber Informationen zu Bewaffnung und Ausrüstung sind bisher spärlich. Ein Modell zeigt auf dem Vorschiff ein Geschütz mittleren Kalibers sowie in einer Vertiefung hinter dem Brückenaufbau Starter für Seeziel-FK. Experten gehen darüber hinaus auch von einem Flugabwehr-FK-System (Vertical launch?) aus.
Modell der FALAJ 2 Bildquelle: Michael Nitz |
Die jetzt begonnene, erste FALAJ 2 Korvette soll in der zweiten Hälfte 2012 geliefert werden. Der Vertrag beinhaltet nach den zwei in Italien zu bauenden Boote eine Option für weitere zwei Einheiten. Diese sollten dann aber unter einem Technologietransferabkommen in den VAE entstehen. Der Bau der neuen Stealth-Korvetten ist übrigens nicht der erste Auftrag, den Fincantieri von der VAE-Marine erhält. Im Februar 2009 war bereits der Bau mindestens einer (möglicherweise zwei) größeren U‑Jagd Korvetten einer Variante der italienischen FULGOSI-Klasse (COMMANDANTI-Klasse) vereinbart worden.
Ganz offenbar ist Fincantieri bemüht, sich in den UAE fest zu etablieren und so weitere Marktanteile in der Golfregion zu sichern. Am Rande der Pariser Rüstungsmesse Euronaval wurde am 28. Oktober die Gründung einer Joint Venture mit Melara Middle East and Al Fattan Ship Industries verkündet. Die “Etihad Ship Building” soll allerdings nicht nur militärische Aufträge akquirieren, sondern das gesamte Spektrum von Design, Bau und Vermarktung von Marineschiffen und zivilen Schiffen abdecken.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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