Die wichtigsten Informationen im Überblick:
Regierungsform (Government Type): | Republik (Republic) | |
Hauptstadt (Capital): | Suva | |
Einwohner (Population): | 841.000 | |
Fläche (qkm) (Area (sq.km)): | 18.376 | |
Wehretat (Defence Budget): | 28,2 Mio. US-$ (2004) | |
BSP/Einwohner (GNP/Capita): | 2.720 US-$ | |
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Daten außer Wehretat dem Fischer Weltalmanach 2007 entnommen |
Bruttoinlandsprodukt (BIP)
1,9 Mrd. EUR
BIP/Kopf
2151 EUR
Fidschi ist eine isolierte, aus Vulkanen und Korallenatollen gebildete Inselgruppe im Südwestpazifik und liegt etwa 2.100 Kilometer nördlich von Neuseeland sowie östlich von Australien. Das Land besteht aus ca. 330 Inseln mit einer Gesamtfläche von 18.270 Quadratkilometern, von denen 106 bewohnt sind. Seiner Küstenlänge beträgt insgesamt 1.129 Kilometern.
Die Bevölkerung des Landes besteht zu etwa 60% aus Angehörigen der ursprünglichen melanesischen Bevölkerung, die vor etwa 3.000 Jahren einwanderte, und (noch) zu 40% aus Indern. Der Gegensatz zwischen den in der britischen Kolonialzeit eingewanderten Indern und Melanesiern bestimtme nach der Unabhängigkeit das politische Leben im Lande. Nach innerer Autonomie 1966 errang Fidschi im Oktober 1970 seine Unabhängigkeit im Rahmen des Commonwealth of Nations und wurde Mitglied der Vereinten Nationen.
1987 gewannen indische Parteien die Wahlen und schon durch zwei aufeinanderfolgende Militärputsche im Mai und im September des Jahres unter der Führung von Sitiveni Rabuka wurde jedoch die Vorherrschaft der Melanesier wiederhergestellt, was dann auch in der Verfassung von 1990 festgeschrieben wurde. Seit der Unabhängigkeit gab es drei Militärputsche auf der Insel.
Im September 2001 wurde Laisenia Qarase (ein Vertreter der Ureinwohner) nach dem Wahlsieg seiner wenige Monate zuvor gegründeten Fijian People’s Party (SDL) — sie vertritt die Interessen der indigenen Bevölkerung — von Staatspräsident Iloilo zum Premierminister ernannt. Qarase weigerte sich, gemäß der verfassungsmäßigen Sitte die größte Oppositionspartei — die multiethnische Labor Party — an der Kabinettszusammensetzung zu beteiligen. Dadurch wurden die ethnischen Spannungen im Lande verstärkt.
Wirtschaft:
Die Insulander leben traditionell von Landwirtschaft und Fischerei (18 % des BIP), auf der auch die Industrie (29 % des BIP) des Landes (Weiterverarbeitung von Erzeugnissen aus der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft und der Fischerei) basiert.
Zuckerrohr ist seit der Kolonialzeit bedeutendster agrarischer Rohstoff Fidschis und in veredelter Form neben Fisch, Textilien, Holz und Kokosnussöl wichtiges Exportprodukt. Englische Kolonisten begannen vor über 200 Jahren, den Zucker auf den tropischen Inseln anzupflanzen. Als Arbeiter wurden in großem Stil Inder auf die Inseln gebracht. Etwa 200.000 Menschen — fast ein Viertel der Bevölkerung — leben noch heute vom Zucker. Die politischen Unruhen mit dem Staatsstreich 1987 und die nachfolgende Wirtschaftskrise führten zu einer stärkeren Diversifizierung des Exports. Die Entlohnung im Primärsektor, der vor allem den Ureinwohnern zum Broterwerb dient, ist schlecht. Bis zu zehn Stunden stehen die Zuckerrohrarbeiter täglich auf dem Feld, ein Arbeiter erntet dabei eine gute Tonne. Der Tagesverdienst, von dem ganze Familien abhängig sind, liegt zwischen 10 und 15 Fidschi-Dollar. Ein Fidschi-Dollar entspricht knapp 50 Cent. Die Landwirtschaft leidet zurzeit jedoch nicht nur unter fallenden Weltmarktpreisen, sondern auch unter unsicheren Pachtverträgen sowie Transportproblemen. Nur die „echten” Fidschis dürfen Farmland besitzen. Die seit Generationen ansässigen Inder, die auf den Feldern arbeiten, dürfen das Land, auf dem sie leben, immer nur für 30 Jahre pachten. Aber auch den Ureinwohnern geht es nicht besser. Auf den internationalen Märkten ist der Fidschi-Zucker zu teuer. Die Herstellung kann gegen die Konkurrenz brasilianischer Großfarmen nicht antreten.
Die Landbewohner leiden daher besonders unter der hohen Arbeitslosigkeit, die von der ADB für 2000 mit 12,1% beziffert wurde. Der Tourismus (50.000 Arbeitsplätze) bildet nicht genug Ersatz, sodass gerade die Ureinwohner in den Militärdienst treten. Qualifizierte Facharbeiter — zum größten Teil indischer Abstammung – wandern seit den Unruhen im Jahr 2000 und der seither bestehenden wirtschaftlichen Unsicherheit ab. Diese Abwanderung hat dazu geführt, dass die von Indern abstammenden Bewohner — die noch vor wenigen Jahren die Mehrheit der Bevölkerung bildeten — nur noch 40 % der Bevölkerung stellen.
Heute sind die Zuckerwirtschaft, die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie der Tourismus die Haupteinnahmequellen des Landes. Mehr als 100.000 Beschäftigte sind in den drei Sektoren beschäftigt, die Exporterlöse von 1,1 Milliarden Fidschi-Dollar erbrachten (2004). Vor allem der Dienstleistungssektor dominiert mit 53 % das BIP.
Fidschi verfügt über große Goldvorkommen. Im Jahre 2000 belief sich die Jahresproduktion auf 3.675 Kilogramm.