Die wichtigsten Informationen im Überblick:
Regierungsform (Government Type): | Präsidialrepublik (Presidential Republic) | zum Vergrößern anklicken (jpg-Datei, 242 kB) |
Hauptstadt (Capital): | N’Djamena | |
Einwohner (Population): | 8,823 Mio. | |
Fläche (qkm) (Area (sq.km): | 1.284.000 | |
Wehretat (Defence Budget): | 19 Mio. US-$ (2003) | |
BSP/Einwohner (GNP/Capita): | 260 US-$ | |
Daten außer Wehretat dem Fischer Weltalmanach 2005 entnommen |
Die Republik Tschad ist mit 1.284.000 km² das fünftgrößte Land Afrikas (Weltrang 20). Im Norden Zentralafrikas gelegen erstreckt sich das Binnenland von der Sahara (Wüste und Halbwüste) im nördlichen Teil, über die Sahelzone (Dornstrauch- und Trockensavanne) bis zur Sudanzone (Feucht- Waldsavanne) im Süden. Nur ein sehr geringer Teil der Staatsfläche (32.000 km²) kann für Ackerland und Dauerkulturen genutzt werden und ein Zehntel ist von Wald bedeckt.
Die Bevölkerung wurde 2005 auf 9,826 Mio. mit durchschnittlich etwa 7,2 Einwohnern pro km² geschätzt. Ca. 80 % der Menschen wohnen in ländlichen Gebieten, wobei eine klimatisch bedingte, ungleiche räumliche Verteilung festzustellen ist. In der am dichtesten besiedelten Präfektur des Südens Logone Occidental leben etwa 40 Einwohner pro km², in den am dünnsten besiedelten Präfekturen des Nordens Borkou, Ennedi und Tibesti (BET) liegt sie dagegen bei etwa 0,2 Einwohner je km².
Der Tschad gehört zu den sprachenreichsten Ländern der Erde. Das Landbeheimatet mehr als 200 ethnische Gruppierungen, die sowohl sprachlich als auch kulturell sehr heterogen sind. Die wichtigsten Sprachen sind Arabisch (Sudanarabisch), das von mindestens 26% der Gesamtbevölkerung als Muttersprache gesprochen wird. Allerdings spricht die Mehrheit der Bevölkerung — etwa 65% der Bevölkerung Sudansprachen, etwa 12% sprechen tschadische Sprachen, 6,5% Saharanische Sprachen (Daza, Zaghawa). daneben gibt es eineVielzahl weiterer Sprachgruppen.Über die Hälfte der Einwohner (ca. 55%) sind Muslime, ca. 35% sind Christen, wovon die Katholiken 60% und Protestanten und unabhängige Kirchen 40% ausmachen. Im Süden gibt es dazu noch zahlreiche Anhänger traditioneller afrikanischer Religionen. Der Islam verbreitete sich schon im 11. Jahrhundert, in der Region des Tschadbeckens und einflussreiche Sultanate, wie die von Kanem Bornou und Ouaddai und Baguirmi kontrollierten in den folgenden Jahrhunderten den Handel mit wertvollen Gütern wie Gold, Gewürzen, Elfenbein und Salz. Das Haupthandelsgut aus der Tschadregion bestand jedoch aus Sklaven — die von den arabisch-islamischen Sklavenjägern aus dem Norden in regelrechten Raubzügen bei den bäuerlichen Schwarzafrikanern des Südens “erbeutet” wurden.